Die Jahre, an denen Liz Taylor zerbrach

von Redaktion

Drogen und Medikamente: Neue Biografie beschreibt Ehe mit John Warner

Los Angeles – Von Eddie Fisher bis Richard Burton – über ihre besonders turbulenten Ehen wurde viel geschrieben. Doch in einer neuen Biografie wird eine Ehe von Elizabeth Taylor genauer beleuchtet, über die bislang nur weniger bekannt ist – ihre siebte. 1976 hatte die Hollywood-Legende den konservativen Senator John Warner geheiratet. Laut „Elizabeth Taylor: The Grit and Glamour of an Icon“ war sie als Politikerfrau so unglücklich, dass sie alkohol- und medikamentensüchtig wurde und ihre berühmte Figur verlor.

In einem Vorabdruck der Biografie in der „Daily News“ enthüllt Autorin Kate Anderson Brower, dass ihr Werk von Taylors Familie und Ex-Ehemann Warner abgesegnet wurde. Sie beschreibt, wie die damals 44-jährige Schauspielerin zu ihrem Mann nach Washington D.C. gezogen war, wo sie es todlangweilig fand. Sie versuchte, sich mit Alkohol und Opioiden zu betäuben. Ihr Sohn Chris Wilding wird im Buch zitiert, dass er einmal zu seiner Mutter ins Schlafzimmer zitiert wurde: „Sie war ziemlich high durch irgendetwas. Sie saß nur in Unterwäsche auf der Bettkante und hatte eine Spritze mit Demerol (einem opioidhaltigen Medikament) in der rechten Hand.“ Die Taylor verlangte, dass ihr Sohn ihr die Spritze in den Oberschenkel injiziert, doch der weigerte sich. „Da hat meine Mutter sich die Nadel plötzlich selbst in ihre Haut gerammt.“

Als gelangweilte Senatorenfrau wurde die Taylor zur Einsiedlerin in ihrer Villa in der Nobelenklave Georgetown und schaute ununterbrochen Fernsehen. Dazu aß sie Fastfood und trank einen Jack-Daniels-Whiskey nach dem nächsten. Was dazu führte, dass sie 40 Pfund zunahm und von ihrem eigenen Ehemann den fiesen Spitznamen „mein kleines Kalb“ bekam. Die Ehe wurde 1982 wieder geschieden. Taylor floh nach Florida, um zuerst eine radikale Diät zu machen und sich dann gegen ihre Alkoholsucht ins Betty Ford Center zu begeben. Laut Brower hatte Warners Vorgänger Richard Burton den Alkohol „als dritten Partner mit in die Ehe gebracht“. Laut Sohn Chris Wilding kamen dann neben dem stark erhöhten Alkoholkonsum in Ehe Nr. 7 auch noch rezeptpflichtige Medikamente als „ihr bevorzugtes Gift“ hinzu: „Wenn sie high war, konnte sie sich nicht konzentrieren, kaum laufen und sprach mit einer Babystimme.“

Laut Brower hatten drei von Taylors Ärzten ihr zwischen 1983 und 1988 knapp 1000 Rezepte für 28 verschiedene Medikamente ausgestellt. Die Beruhigungsmittel, Schlaftabletten und Schmerzmittel spülte Liz dann mit Jack Daniels, Champagner oder Wodka runter.

Das Buch beschreibt auch Taylors zweite Ehe 1952 mit dem britischen Schauspieler Michael Wilding. Dieser war 20 Jahre älter, und das Paar hatte wenig gemeinsam. Laut Brower begann Liz deshalb eine Affäre mit Frank Sinatra und wurde schwanger. Sie habe den Sänger heiraten wollen, doch dessen Manager legte sein Veto ein – und fuhr Taylor für eine Abtreibung nach Mexiko.

Als Elizabeth Taylor im März 2011 starb, hinterließ sie die Souvenirs ihrer acht Ehen – in Form der teuersten Privatsammlung an Schmuck auf der Welt.

CHRISTIAN THIELE

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