New York/Los Angeles – Zusammen mit Kolleginnen wie Cindy Crawford, Claudia Schiffer oder Naomi Campbell gehörte die gebürtige Hamburgerin Tatjana Patitz zu den gefragtesten Supermodels der 1980er und 90er- Jahre. Nach ihrem Tod in ihrer kalifornischen Wahlheimat – die 56-Jährige starb am Mittwoch an Brustkrebs – zeigt sich die Modebranche erschüttert.
„Sie war ein echtes Mitglied der Supermodel-Gang und es ist schwer zu verstehen, dass jemand so jung von uns gegangen ist“, schrieb Schiffer auf Instagram. Dazu postete die 52-Jährige ein Modefoto von Starfotografin Annie Leibovitz, das sie gemeinsam mit Tatjana Patitz und US-Model Elaine Irwin zeigt. Es sei eine Freude gewesen, mit Patitz zu arbeiten – „so geerdet und doch immer erhaben“. In ihrem sehr persönlichen Nachruf erinnerte Claudia Schiffer auch an die große Tierliebe der Verstorbenen und schrieb: „Ich hoffe, dass es im Himmel Pferde und Hunde für sie gibt.“
Topmodel Cindy Crawford veröffentlichte auf ihrem Instagram Kanal ein Bild, das sie mit Tatjana Patitz in jungen Jahren zeigt. Sie seien „Babys in der Modebranche“ gewesen, schrieb Crawford, und quasi zusammen aufgewachsen. Crawford ist wie die Verstorbene 56 Jahre alt. Sensibel, liebenswürdig und neugierig sei Tatjana Patitz gewesen – unvergesslich seien ihre durchdringenden Augen. „Es war eine Freude, mit ihr zu arbeiten“, so Cindy Crawford, die ebenfalls auf Patitz’ Tierliebe anspielte: „Ihre Liebe zu Tieren und der Natur war ansteckend.“ Das dänische Model Helena Christensen (54) erinnerte an Patitz’ „göttlichen Geist“. Sie hätten viel zusammen gelacht und sich über ihre gemeinsame Liebe zur Natur verbunden gefühlt.
„Wir haben von klein auf so viele Reisen zusammen unternommen und unglaubliche Erinnerungen geteilt“, schrieb Christensen. „Ich liebte es, in deiner Nähe zu sein, es fühlte sich so friedlich an, und wir haben immer viel gelacht.“ Sie sei dankbar, dass sie bis zum Ende miteinander in Kontakt geblieben seien. Eine Reaktion kam auch von Anna Wintour, Chefin der US-Ausgabe der Modezeitschrift „Vogue“, deren Titel Tatjana Patitz einst geziert hatte. „Tatjana war immer das europäische Symbol für schick, wie ,Romy Schneider trifft Monica Vitti’“, würdigte Wintour den Stil und die Eleganz der Verstorbenen. Patitz sei mysteriöser, erwachsener und unerreichbarer gewesen als ihre Kolleginnen. „Und das hatte seinen ganz eigenen Reiz.“ Modedesigner Wolfgang Joop schrieb in einem „Spiegel“-Beitrag: „Dieses Gesicht war unvergesslich. Es ist unvergesslich.“ Und weiter: „Diese unglaublichen animalischen blaugrünen Augen, zusammen mit ihrem Gesicht und ihrem Körper glich sie einer asiatischen Skulptur.“ Die Stiftung des 2019 verstorbenen Star-Fotografen Peter Lindbergh – Patitz’ Lieblingsfotograf – zeigte sich im Onlinedienst Twitter „zutiefst traurig“ über den Tod der 56-Jährigen, „einer langjährigen Freundin von Peter“. „Wir möchten Tatjanas Freundlichkeit, innere Schönheit und herausragende Intelligenz würdigen.“
Auch die Tierrechtsorganisation PETA würdigte das Model. Tatjana Patitz habe gewusst, dass es „eine lebenslange Verantwortung ist, sich um Tiere zu kümmern“, hieß es in einem Statement der Organisation. „Tatjana Patitz war ein Supermodel, aber für PETA wird sie immer als ein Vorbild für Gutherzigkeit in Erinnerung bleiben.“
„Tue Gutes, sei gütig und liebevoll, zeige Mitgefühl, und wenn du es besser weißt, mach es besser!“ Nach diesem Leitsatz lebe sie, hatte Tatjana Patitz einmal gesagt. Als „Quelle meines Glücks“ hatte sie stets ihren Sohn Jonah (19) bezeichnet, mit dem sie noch im Herbst 2022 eine Gala in Deutschland besucht hatte. Wie schlecht es um sie stand, wussten nur wenige. Patitz hinterlässt neben Sohn Jonah ihre Eltern und eine Schwester. sas