Bad Hersfeld – Ihr größter Wunsch wird wohl nicht mehr in Erfüllung gehen: Ingrid Steeger möchte wieder nach Hause, in ihre gemütliche Wohnung in Bad Hersfeld. Doch daran ist nicht zu denken, sie muss weiterhin im Pflegeheim bleiben. Denn sie kann sich nicht mehr selbst versorgen, sitzt im Rollstuhl, hat wieder stark abgenommen und kann kaum sprechen. „Ich habe eine Luftröhrenverengung“, sagt sie gepresst. Ein Schluckauf plage sie oft stundenlang. „Manchmal kann ich nicht mehr. Lange halte ich das nicht mehr durch“, sagt sie, die jetzt knappe 40 Kilo wiegt. Deshalb war auch an ihrem 76. Geburtstag, am 1. April, nicht an ein großes Fest zu denken. Eine Überraschung gab es trotzdem, denn ihr guter Freund Rolf Löbig holte sie überraschend aus dem Pflegeheim ab. Er führte sie in ihr griechisches Lieblingslokal in Bad Hersfeld aus, überreichte ihr Osterglocken und ließ eine Erdbeertorte für sie backen und beschriften. So oft es geht, ruft er seine Ingrid an, dann reden sie am liebsten über die schönen, alten Zeiten. „Wichtig ist, sie aufzumuntern und dass sie auf andere Gedanken kommt.“ Oft bringe er ihr Fotos und Zeitungsartikel von ihren Auftritten mit. „Ich habe meinen Beruf geliebt, habe gerne und viel gearbeitet. Jetzt bin ich den ganzen Tag im Zimmer und die Zeit vergeht nicht“, klagt Steeger. Was sie besonders schmerzt: Ihren kleinen Hund Lumpi, den ihr noch ihr Ex-Freund Dieter Wedel schenkte, kann sie im Pflegeheim nicht bei sich haben. Er ist bei einer Freundin. „Ich darf sie gar nicht mehr sehen, denn das ist für sie verwirrend. Danach verweigert sie sogar das Futter. Deshalb muss ich auf ein Wiedersehen verzichten“, erklärt sie. Ihre große Hoffnung: „Ich möchte wenigstens ein paar Schritte mit dem Rollator gehen. Denn ich will nicht immer auf Hilfe angewiesen sein. Ich möchte doch niemandem zur Last fallen.“ mz