Neue Überschwemmung in Norditalien – schon 14 Tote

von Redaktion

Faenza – In der Emilia-Romagna steigt die Zahl der Todesopfer der schweren Überschwemmungen – und nach nur einer kurzen Regenpause auch wieder das Wasser. Von einem „epochalen Unglück“ spricht Massimo Isola, Bürgermeister der Stadt Faenza, am Freitag im italienischen Fernsehen im Hinblick auf das Hochwasser und die vielen Erdrutsche. Kurz zuvor war in seiner Gemeinde der Leichnam eines älteren Mannes gefunden worden, Medienberichten zufolge im Schlamm vor seinem Haus. Der Mann ist der 14. Tote nach den schweren Unwettern in Norditalien.

Während mancherorts die Leute mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren und sich vor den Häusern zerstörte Möbelstücke und andere Habseligkeiten stapelten, herrschte weiter oberste Alarmstufe.

Vor allem rund um die Stadt Ravenna spitzte sich die Lage am Freitag wieder zu. Nachdem es wieder angefangen hatte zu regnen, traten erneut Flüsse über die Ufer. Wasser strömte über eine Schnellstraße hinweg direkt in Richtung Stadtzentrum. Viele Einwohner der Stadt nahe der Adria wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, Polizisten gingen von Tür zu Tür. Mehr als 20000 Leuten wurden laut Medien allein in Ravenna evakuiert.

Die neuen Regenfälle vergrößerten bei vielen Menschen die Sorgen. Die Niederschläge dürften zwar „nicht vergleichbar“ sein mit jenen, die Anfang der Woche historische Ausmaße annahmen und zu den katastrophalen Folgen führten, sagte Irene Priolo, die Vizepräsidentin der Region, im italienischen Fernsehen. Der Regen könne aber vor allem zu weiteren Erdrutschen führen. Für die nächsten Tage bleibt es vielerorts bei der höchsten Alarmstufe.

Während die Gegenden rund um Imola, Forli, Cesena und Ravenna schwer getroffen werden, kamen die vor allem bei Touristen beliebten Orte an der Adriaküste wie etwa Rimini verhältnismäßig glimpflich davon. Das berichtete Tourismus-Ministerin Daniela Santanchè am Freitag: „Die einzig positive Nachricht, wenn man bei dieser Tragödie überhaupt von positiv sprechen kann, ist, dass Hotels und die Küstenstreifen weniger stark beschädigt wurden als die Gegenden im Landesinneren.“

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