Illerkirchberg/Ulm – Zwei Schülerinnen im Alter von 13 und 14 Jahren werden Ende 2022 in Illerkirchberg Opfer eines Messerangriffs. Das ältere Mädchen stirbt, der Fall macht deutschlandweit Schlagzeilen. Am heutigen Freitag beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.
Der 27 Jahre alte Flüchtling aus Eritrea ist vor dem Landgericht Ulm wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Das Verbrechen spielte sich am 5. Dezember vergangenen Jahres unmittelbar vor der Flüchtlingsunterkunft ab.
Laut Anklage hatte es der Tatverdächtige eigentlich nicht auf die Mädchen abgesehen. Er soll auf dem Weg zum Landratsamt des Alb-Donau-Kreises in Ulm unterwegs gewesen sein, um mit dem Messer Ausweisdokumente zu erpressen. Angegriffen hatte er die Freundinnen laut Anklage, weil er angenommen hatte, dass die beiden das Messer gesehen hätten. „Das Unerträgliche daran ist einfach dieses Zufällige: zur falschen Zeit am falschen Ort“, sagt Illerkirchbergs Bürgermeister Markus Häußler. Die Eltern der beiden Mädchen hatten in Briefen dazu aufgerufen, die Tat nicht für Hetze zu instrumentalisieren. Dem schlossen sich viele Politiker an.