Boston/London – Vor der Küste Nordamerikas wird seit Sonntagmorgen (Ortszeit) ein U-Boot vermisst, das für Touren zum Wrack des legendären 1912 gesunkenen Kreuzfahrtschiffes „Titanic“ genutzt wird. Es soll sich um eine fünfköpfige Besatzung handeln. Zuvor hatte das kanadische Begleitschiff „Polar Prince“ nach fast zwei Stunden den Kontakt verloren.
Die US-Küstenwache startete einen Sucheinsatz, berichteten die „New York Times“ und der britische Sender BBC am Montag. Mindestens zwei Flugzeuge seien im Einsatz, darunter ein P8-Poseidon-Suchflugzeug aus dem kanadischen Halifax – dieses habe die Fähigkeit, Gegenstände unter Wasser aufzuspüren.
Das Unternehmen OceanGate Expeditions bietet an der amerikanischen Ostküste Tauchgänge für Abenteuerlustige zur „Titanic“ an. Der „New York Times“ zufolge kostete eine Fahrt 2022 rund 250 000 US-Dollar (ca. 229 000 Euro). OceanGate Expeditions erklärte am Abend „Wir prüfen und mobilisieren alle Optionen, um die Besatzung sicher zurückzubringen.“
Das Unternehmen sei „zutiefst dankbar für die umfangreiche Hilfe, die wir von mehreren Regierungsbehörden und Tiefsee-Unternehmen erhalten haben bei unseren Bemühungen, den Kontakt zu dem Tauchboot wieder herzustellen“. Laut „Bild“-Zeitung sei einer der Vermissten der Briten-Milliardär Hamish Harding.
Die „Titanic“ war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik gesunken, mehr als 1500 Menschen starben. Die Überreste wurden 1985 in rund 3800 Metern Tiefe entdeckt. Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler mithilfe hochauflösender 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten. dpa/afp