Darmstadt – Es ist ein Manöver, das die Satellitenspezialisten der Esa im Kontrollzentrum in Darmstadt so noch nie geflogen sind. Erstmals soll ein nicht hierfür konzipierter Satellit der Europäischen Raumfahrtagentur Esa kontrolliert in die Erdatmosphäre gelenkt werden. Der Hintergrund: Das Risiko, dass Trümmerteile auf Landflächen herabstürzen, soll minimiert werden. Zudem soll die Gefahr einer Kollision mit anderen Objekten in der Erdumlaufbahn und damit das Risiko von noch mehr Weltraumschrott verkleinert werden. Voraussichtlich an diesem Freitag soll nach Angaben des Esa-Team-Leiters, Jens Lerch, tagsüber das letzte Manöver für den kontrollierten Absturz des Satelliten „Aeolus“ geflogen werden. „Dann könnte er binnen fünf Stunden runterkommen.“ Wenn man keine Manöver fliege, könne der Satellit überall in die Erdatmosphäre eintreten. Teile könnten dann auch auf Landflächen der Erde stürzen. Nun zielt das Flugkontrollteam in Darmstadt auf einen Meeresstreifen, der so weit wie möglich vom Land entfernt ist. Später konzipierte Satelliten seien für ein solches Manöver ausgestattet oder aus Materialien gebaut, die komplett in der Atmosphäre verglühen.