Dominik Göttler, unser stellvertretender Ressortleiter München & Bayern, macht gerade Urlaub auf Maui. Er schreibt, wie er die Katastrophe erlebt hat: „Als unser Balkon am Morgen grau von der Asche ist, wird uns klar, dass das keine normale Nacht auf Maui war. Wir sind früh aufgestanden am Mittwochmorgen, wollten die berühmte Road to Hana im Norden der Insel abfahren. Doch dann erreichen uns die Nachrichten über die Katastrophe von Lahaina, 40 Auto-Minuten von unserer AirBnB-Unterkunft im südlicher gelegenen Kihei entfernt. Die Feuer auf der Insel brennen noch immer, wir können die Rauchwolken in den Bergen sehen und riechen. Ein Tag der Unsicherheit bricht an. Wie weit sind die Buschbrände entfernt? Breiten sie sich auch bei uns weiter aus bis hinab ans Meer, wie vergangene Nacht im Westen der Insel? Der Hausmeister unseres Gebäudes sagt, hier sei man sicher. Derweil werden die ersten Touristen aus dem strom-, wasser- und handynetzlosen Westen der Insel zum Flughafen gebracht und ausgeflogen. Einheimische, die ihr Haus verloren haben, werden in Notunterkünften versorgt. Wir packen notdürftig, falls in der Nacht doch noch die Evakuierungs-SMS kommt. Sie kommt nicht. Am Tag drauf zumindest leichte Entwarnung, die Brände konnten weiter eingedämmt werden. Unser ohnehin geplanter Weiterflug nach Honolulu rückt näher. Währenddessen wird in Lahaina das Ausmaß des Infernos sichtbar. Die Zahl der Toten steigt und steigt. Und der örtliche Polizeichef spricht von einer Narbe im Gesicht Mauis, die zwar heilen, aber nie verschwinden wird.“