Russland greift nach dem Mond

von Redaktion

Moskau – Russland hat mit dem Start seiner Raumsonde „Luna-25“ erstmals seit fast 50 Jahren wieder eine Mondmission gestartet. Die Raumsonde zur Erforschung des Mondes soll noch in diesem Monat am dortigenSüdpol landen und unter anderem nach Wasser suchen. Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Sonde an Bord hob wie angekündigt vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion um 9.10 Uhr Ortszeit (1.10 Uhr MESZ) ab. „Der Start ist gelungen“, sagte Roskosmos-Chef Juri Borissow. Die Reisezeit zum Erdtrabanten in rund 384 000 Kilometer Entfernung beträgt demnach rund viereinhalb Tage. Die Sonde soll am 16. August (Ortszeit Wostotschny) in den Orbit des Mondes eintreten. Alles laufe reibungslos, sagte Borissow. Wegen technischer Probleme war diese erste Mission seit 1976 mehrfach verschoben worden.

Er hoffe auf eine weiche Landung auf dem Mond am 21. August, ergänzte Borissow. Zunächst müsse jedoch in der Umlaufbahn nach einer idealen Stelle zum Aufsetzen gesucht werden. Nach Darstellung von Roskosmos wird „Luna-25“ in 100 Kilometern Entfernung vom Mond drei bis sieben Tage lang einen idealen Landepunkt wählen, um dort möglichst lange gute Lichtverhältnisse und eine Verbindung zur Erde zu haben.

„Luna-25“ ist Teil des russischen Mondprogramms. Das sieht vor, bis 2040 auch eine Raumstation auf dem Himmelskörper zu errichten. Roskosmos knüpft damit an sein sowjetisches „Luna“-Programm an, das 1959 begonnen hatte. Dabei hatten Raumsonden auch Mondgestein mit zur Erde gebracht. Eigentlich sollte die neue Sonde schon lange unterwegs sein. Erster geplanter Starttermin einer Mondsonde war 2012, zuletzt war der Mai 2022 anvisiert worden. Am Freitag betonten Kommentatoren in Moskau, dass Russland ungeachtet aller Sanktionen des Westens wegen des Krieges gegen die Ukraine die neue wissenschaftliche Herausforderung gemeistert habe.

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