British Museum: Fast 2000 Objekte geklaut oder zerstört

von Redaktion

London – Anfang der Woche hatte unsere Zeitung bereits über verschwundene Kunstobjeket im Londoner British Museum berichtet. Jetzt wird bekannt, dass das Ausmaß des Schadens deutlich größer ist als bisher angenommen.

Es seien „weit mehr als 1000“ Objekte gestohlen oder zerstört worden, die Zahl liege sogar „näher bei 2000“ und habe einen Wert von mehreren Millionen Pfund, berichtete der „Telegraph“ gestern unter Berufung auf Mitarbeiter der Kulturinstitution. Bisher hat das Londoner Museum keine Zahlen genannt. Ein Mitarbeiter sei entlassen worden, gegen ihn würden juristische Schritte eingeleitet. Der Mann bestreitet die Vorwürfe. Wie der „Telegraph“ schrieb, ist es „zunehmend wahrscheinlich“, dass das Museum nie wissen werde, was genau gestohlen wurde. Es gebe „Lücken im Inventar“. Beschäftigte seien schockiert über das Ausmaß. Laut „Telegraph“ steige der Druck auf Museumschef Hartwig Fischer, sofort zurückzutreten. Der Deutsche hatte zuletzt seinen Abschied für 2024 angekündigt. Nach Angaben des Museums handelt es sich bei den vermissten Gegenständen um kleine Stücke wie Goldschmuck, Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas aus dem 15. Jahrhundert vor Christus bis zum 19. Jahrhundert nach Christus. Nach Recherchen des „Telegraph“ hätte der Diebstahl schon deutlich früher auffliegen müssen. Ein Antiquitätenexperte habe das Museum bereits vor drei Jahren informiert, dass Gegenstände aus der Sammlung auf Ebay verkauft würden. Darunter war demnach ein römisches Objekt mit einem Schätzwert von umgerechnet bis zu 58 570 Euro, das für 40 Pfund auf der Plattform angeboten worden sei. Das Museum wollte sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.

Das British Museum gilt als eines der wichtigsten Museen weltweit. Es beherbergt einige der bedeutendsten Kulturschätze der Menschheit. Dazu gehören ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen, der Stein von Rosetta und ägyptische Mumien.

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