Großeinsatz wegen Familien-Streit

von Redaktion

Essen – Nach einer gescheiterten Beziehung sind in Essen zwei Familien aufeinander losgegangen – mit weitreichenden Folgen

Es gab acht Verletzte, die Polizei prüft Bezüge zur Clankriminalität. Nach ersten Ermittlungen war die Beziehung einer 25-jährigen Libanesin und eines 25-jährigen Türken zerbrochen. Als am Mittwochabend die gemeinsame Wohnung geräumt werden sollte, seien mehr als zehn Personen aus beiden Familien aneinandergeraten und hätten mit Fäusten und Gegenständen aufeinander eingeschlagen, teilte die Polizei gestern mit. Nachbarn alarmierten die Einsatzkräfte. Mit einem Großaufgebot habe die Polizei die beiden Familien auseinanderbringen können. „Der Hausflur lag voller Scherben von zerbrochenen Gläsern und Vasen“, schilderten die Beamten in ihrem Bericht. Es sei unter anderem ein Schlagstock sichergestellt worden.

Weil die Beteiligten wohl ahnten, dass es Streit geben könnte, hätten sie im Vorfeld einen türkischen Friedensrichter eingeladen, der beim Eintreffen der Polizei noch vor Ort war. Doch der habe nicht verhindern können, dass die Situation eskaliert. Friedensrichter genießen etwa im Islam hohes Ansehen und spielten zuletzt bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Großfamilien im Ruhrgebiet häufiger eine Rolle. Die deutschen Behörden lehnen solche Friedensrichter als eine Form der Paralleljustiz ab. Wegen der Schlägerei seien Strafverfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung gegen zehn Mitglieder beider Familien eingeleitet worden, schrieb die Polizei.

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