Viel Genuss für weniger Geld

von Redaktion

Essen, Eis und Stadtrundfahrt: ADAC testet Nebenkosten für 15 europäische Reiseziele

München – Anreise und Hotel machen den Urlaub meist schon teuer genug. Hinzu kommen Ausgaben vor Ort für Essen oder Sightseeing. Hier zeigen sich deutliche Preisunterschiede in Europas Metropolen, wie der aktuelle ADAC-Vergleich für das Jahr 2023 zeigt.

Testkäufer waren in 15 europäischen Städten unterwegs und erhoben dabei jeweils 87 Produktpreise und zehn Preise von Aktivitäten vor Ort. Spitzenreiter in puncto Kosten und damit Schlusslicht im Schnäppchenvergleich ist demnach Zürich. Ein Cappuccino, ein Eis oder eine Stadtrundfahrt – für solche Vergnügen zahlen Urlauber in Zürich deutlich mehr als in anderen europäischen Großstädten. Demnach kosteten 20 ausgewählte Produkte und Aktivitäten in der größten Stadt der Schweiz durchschnittlich 227,84 Euro. Zürich ist damit deutlich teurer als der Durchschnitt aller untersuchten Städte, der für den Warenkorb 179,03 Euro beträgt. Ein konkretes Beispiel: Während Urlauber für einen Burger in Zürich im Schnitt 27,67 Euro zahlen, sind es in Lissabon nur 10,87 Euro. Überhaupt punktet Portugals Hauptstadt in Bezug auf die Reisenebenkosten deutlich – und führt die Tabelle als preiswerteste Metropole im Test an.

Auch Prag (Platz 2), Berlin (Platz 3) und Wien (Platz 4) überzeugen mit vergleichsweise niedrigen Urlaubsnebenkosten. Preislich im Mittelfeld liegen Dublin (Platz 7), Amsterdam (Platz 8) und Stockholm (Platz 9). Ein besonders üppiges Reisebudget müssen Touristen für einen Urlaub in London (Platz 13), Oslo (14) und dem Tabellenletzten Zürich einplanen. Die spanische Metropole Barcelona überzeugte im Vergleich vor allem bei den Kosten für Gastronomie.

Allerdings fielen in der Stadt laut ADAC die Preise für touristische Attraktionen enorm ins Gewicht. So ist beispielsweise der Eintritt in die Kathedrale Sagrada Família und das Casa Batlló verhältnismäßig kostspielig. Grundsätzlich tief in die Tasche greifen müssen Urlauber überdies auch in London. Obwohl in England staatliche Museen kostenlos sind, landet die britische Hauptstadt beim Ranking der Sightseeing-Ausgaben mit 127 Euro im Schnitt auf dem letzten Platz. Das liegt unter anderem daran, dass man für die Fahrt mit dem London Eye mehr als dreimal so viel zahlt wie für ein Riesenrad-Ticket im Wiener Prater. Für einen Regenschirm in London zahlen Urlauber im Schnitt 14,04 Euro. Auch Norwegens Hauptstadt Oslo ist kein Schnäppchenparadies: Für ein Eis muss man im Mittel 4,76 berappen – in Wien dagegen nur 1,88 Euro.

Snacks und Getränke für unterwegs gibt es vielerorts in Europa zu fairen Preisen. In Wien und Barcelona sind sie laut Testbericht am billigsten. Auch Shops in Lissabon, Berlin, Rom oder Prag bieten in dem Bereich gute Angebote. Große Unterschiede gibt laut ADAC dagegen bei Medizinartikeln: Eine Packung mit 20 Pflastern kostet in Lissabon nur 0,72 Euro. Apotheken in Oslo verlangen dafür laut Recherche der Testkäuferinnen und -käufer durchschnittlich 4,96 Euro – also das Siebenfache.  sas

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