Pragsdorf/Neubrandenburg – Grausames Verbrechen im Osten Mecklenburgs: In Pragsdorf bei Neubrandenburg ist ein sechs Jahre alter Junge erstochen worden. Ein Täter oder eine Täterin sei noch nicht gefasst, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Die Ermittlungen und Befragungen in dem Ort liefen auf Hochtouren. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags und geht dabei mehreren Ermittlungsansätzen nach. Am Freitag fehlte von der Tatwaffe noch jede Spur. „Es sind zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort, die mit Hunden nach dem Tatmittel suchen“, sagte die Sprecherin weiter. Das müsse nicht zwangsläufig ein Messer sein.
Der Junge war am Donnerstagabend in der Nähe eines Bolzplatzes von Feuerwehrleuten mit „massiven Verletzungen am Oberkörper“ in einem Gebüsch liegend gefunden worden, wie die Polizei mitteilte. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Die Obduktion ergab, dass er erstochen wurde. Die Eltern hatten den Sechsjährigen am Donnerstag als vermisst gemeldet, weil er am Nachmittag nicht wie vereinbart vom Spielen nach Hause gekommen war. Polizei, Feuerwehr und Anwohner hatten daraufhin nach dem Kind gesucht. Dabei kamen auch Suchhunde und ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Unter den Suchenden war auch der Bürgermeister des 580-Einwohner-Ortes, Ralf Opitz. „Ich hatte mich auch an der Suche beteiligt – bis die Kameraden den schrecklichen Fund gemacht haben“, sagte der 54-Jährige in einem Interview.
Die Gemeinde Pragsdorf hatte am Freitagmorgen auf der Internetplattform Facebook ihre Trauer nach dem Tod des Kindes bekundet. „Mit Trauer und Bestürzung haben wir heute früh vom schrecklichen Gewaltverbrechen und dem Tod von J. erfahren. Die Gedanken sind derzeit natürlich vor allem bei der Familie und den Angehörigen“, hieß es auf der Facebook-Seite der Gemeinde. Dem Bürgermeister zufolge war der Junge gerade eingeschult worden und ging in die erste Klasse.