Seiden-Krise in Rom

von Redaktion

Schneider bangen um roten Stoff für Kardinalsgewänder

Rom – Priesterausstatter in Rom haben Probleme, rechtzeitig die rote Seide für Kardinalsgewänder zu bekommen. Während der Corona-Pandemie habe ein wichtiger Stofflieferant der Branche geschlossen, sagte der Mitinhaber des Traditionsunternehmens Barbiconi, Gabriele Barbiconi.

Seitdem könne es bis zu vier Monate dauern, bis die Stoffe geliefert werden. So viel Zeit hätten die neuen Kardinäle aber nicht. Sie erfuhren von ihrer Ernennung durch den Papst am 9. Juli und müssen am 30. September in Rot vor ihm erscheinen. Dann verleiht Franziskus im Petersdom 21 Kirchenmännern die Kardinalswürde. Die rote Moiré-Seide kostet laut Geschäftsinhaber mittlerweile 80 Euro pro Meter. Rund 2000 Euro müssten Kardinäle für die Grundausstattung bezahlen, die aus einer wollenen Soutane und einem Chorhemd in Rot besteht. Bauchschärpe, Scheitelkäppchen und Birett als Hut sind aus roter Moiré-Seide gefertigt. Die Farbe steht für die Treue zum Papst bis hin zum Blutvergießen.

Artikel 7 von 9