Genf – Erst vor Kurzem zeigte sich Sophia Loren gut gelaunt und offenbar in bestem gesundheitlichen Zustand im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Jetzt gibt die Filmlegende Anlass zur Sorge. Die italienische Schauspielerin musste nach einem Sturz an der Hüfte operiert werden. Die 89-Jährige sei am Sonntag in ihrem Haus in Genf in der Schweiz unglücklich gefallen, teilte ihr Management am Abend auf Facebook mit. Dabei habe sie sich Frakturen an der Hüfte zugezogen. Loren sei aber noch am Nachmittag erfolgreich operiert worden. Nun müsse sie einen „kurzen Genesungsprozess“ durchlaufen, gefolgt von einer Phase der Rehabilitation.
Das Risiko zu stürzen ist für ältere Menschen besonders hoch. Laut Daten des Robert-Koch-Instituts zählen Stürze bei Menschen über 70 Jahren zu den häufigsten Unfällen. Hüftfrakturen gehören dabei zu den häufigsten Verletzungen. „Das liegt auch daran, dass in diesem Alter die Knochenqualität stark nachlässt“, sagt Professor Rüdiger von Eisenhart-Rothe, Hüft-Spezialist am Klinikum rechts der Isar in München. Besonders wichtig sei es, dass man nach einer OP, auch durch entsprechende Reha, schnell wieder auf die Beine komme. Ist das nicht der Fall, sei die Mortalität mit über zehn Prozent nach einem Jahr sehr hoch.
Die Schauspielerin hatte erst am Mittwoch ihren 89. Geburtstag gefeiert. Eigentlich wurde Loren am Dienstag in der süditalienischen Stadt Bari erwartet. Dort sollte sie Ehrenbürgerin werden und das mittlerweile vierte Restaurant unter ihrem Namen eröffnen. Auf der Homepage der Restaurantkette wurde nun bekannt geben, dass die Eröffnung wegen des Sturzes verschoben werden musste.
Sophia Loren gilt als die letzte echte Filmdiva. Unter dem Namen wurde das Mädchen aus Neapel zum Weltstar, Sexsymbol und Mutterfigur in einem, stieg sie zur Leinwandgöttin auf und wurde zur „Mamma Nazionale“ der Italiener.
Der internationale Durchbruch gelang ihr 1958 mit der US-Filmkomödie „Hausboot“ an der Seite von Cary Grant. Zu Lorens bekanntesten Filmen gehören „Hochzeit auf Italienisch“ und „Und dennoch leben sie“. Für die Hauptrolle in „Und dennoch leben sie“ erhielt sie 1962 ihren ersten Oscar. Es folgten zahlreiche Auszeichnungen für ihr Lebenswerk.