Münster/Tynset – Auf einer Wohnmobiltour durch Skandinavien soll ein 29 Jahre alter Münsterländer seine 24-jährige Freundin in Norwegen getötet haben. Freunden und Familie soll der Mann aus Ahaus nach seiner Rückkehr erzählt haben, dass die Frau sich von ihm getrennt habe und alleine in Schweden geblieben sei, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch mit. Inzwischen sei der Mann wegen des Verdachts auf Totschlag festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Das junge Paar soll den bisherigen Ermittlungen zufolge ab dem 27. September mit dem Wohnmobil auf Reisen gewesen sein – unter anderem in Dänemark und Norwegen. Ende September soll die Frau aus einem Dorf im Kreis Steinfurt dann letztmalig Kontakt zu ihren Familienangehörigen gehabt haben und sich anschließend untypischerweise nicht mehr gemeldet haben. Nach dem eigentlichen Urlaubsende sei sie auch nicht an ihrer Arbeitsstelle erschienen. In der vergangenen Woche meldete die Familie die Frau als vermisst. Die Polizei in Münster richtete eine Mordkommission ein. Seither sei in engem Austausch mit den norwegischen Behörden ermittelt worden, sodass sich schließlich der Tatverdacht gegen den 29-Jährigen erhärtete. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung in Ahaus und einer angemieteten Halle in Rheine seien sowohl das Mobiltelefon als auch die Geldbörse der Vermissten gefunden worden. In einem Tresor seien zudem mehrere Waffen gelagert gewesen.
Der Verdächtige habe in seiner Vernehmung die Tat nicht eingeräumt, aber berichtet, dass seine Freundin in Norwegen gestorben sei. Er habe zudem angegeben, wo ihr Leichnam zu finden sei. An einem See in der Gemeinde Tynset, gut 300 Kilometer nördlich von Oslo, wurde inzwischen eine Leiche gefunden. Diese werde nach Angaben der norwegischen Behörden derzeit rechtsmedizinisch untersucht.