Prato – Nach den schweren Unwettern der vergangenen Tage ist die mittelitalienische Region Toskana in der Nacht zum Sonntag erneut von heftigen Regenfällen und Stürmen heimgesucht worden.
Mehr als 16 000 Haushalte seien ohne Strom und rund 1200 Menschen in dem Gebiet unweit von Florenz vorsorglich evakuiert worden, teilte der Präsident der beliebten Urlaubsregion, Eugenio Giani, am Morgen mit. Infolge der Unwetter, von denen die Gegend wie bereits berichtet seit Donnerstagabend betroffen ist, sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.
Die schweren Unwetter haben insbesondere die Provinzen Prato und Pistoia in Mitleidenschaft gezogen. Der Fluss Bisenzio sowie einige kleinere Bäche traten über die Ufer und überschwemmten ganze Ortschaften. Straßenzüge und Felder standen unter Wasser. Autos wurden weggeschwemmt, Wohnungen liefen voll. Inzwischen fingen in den Gemeinden, in denen das Wasser bereits zurückgegangen ist, die Aufräumarbeiten an. Einige Bewohner schaufelten den Schlamm aus ihren Häusern und stellten zerstörte Möbelstücke an den Straßenrand. Auch die Suche nach den Vermissten lief mancherorts noch.
„Unsere Toskana ist zwar verwundet, aber wir sind bereits am Wiederaufbau. Forza!“, schrieb Giani in einem Facebook-Post.
Auch in anderen nord- und mittelitalienischen Regionen kam es wegen der Unwetter zu Problemen. In Venetien, der Lombardei, der Emilia-Romagna sowie in Ligurien regnete und stürmte es stark. In Videos war zu sehen, wie die Orte der Cinque Terre an der italienischen Riviera in Ligurien von gewaltigen und hohen Wellen heimgesucht wurden. Das Wasser der Wellen drang Medienberichten zufolge mancherorts gar in die historischen Stadtkerne vor. In Venedig mussten erneut die Flutschutztore („Mose“) ausgefahren werden, um die Lagunenstadt vor Hochwasser zu schützen.
Neben Italien waren auch Frankreich, Großbritannien, Belgien, die Niederlande und Deutschland in den vergangenen Tagen von starken Unwettern mit heftigem Regen und Stürmen betroffen. Das Sturmtief „Ciaran“ sorgte dort für teils große Schäden. Mehrere Menschen starben, etliche wurden durch die Folgen der Böen verletzt.