Im Dauereinsatz für die Monarchie

von Redaktion

Charles III. wird 75 – eine große Party gibt es nicht, auch keine Versöhnung mit Harry

VON CHRISTIANE LAUDAGE

London – Kommt Prinz Harry zum Geburtstag seines Vaters? Gibt es eine Versöhnung, oder bleibt der große Bruch in der Familie bestehen? Nach ersten Spekulationen ist jetzt klar: Er kommt nicht. Er wäre nicht eingeladen worden, ließ er mitteilen. Also keine Versöhnung und keine gemeinsame Feier.

Morgen wird Charles III. nun 75 Jahre alt. Nach einem Medienbericht plant er, diesen Tag wie einen normalen Werktag zu verbringen. Er wird jedoch ein Projekt vorstellen, das ihm am Herzen liegt: das „Coronation Food Project“. Ähnlich wie die Tafeln in Deutschland arbeiten, sollen bedürftige Menschen mit Nahrungsmitteln unterstützt werden, die sonst weggeworfen würden. Zunächst sind acht Standorte vorgesehen.

Nach Absicht des Königs, der das Projekt mit einer größeren Summe Geld ausgestattet hat, soll es die Menschen unterstützen, die durch die Inflation und die steigenden Preise für den Lebensunterhalt in Not geraten sind. Außerdem soll so weniger Essen im Abfall landen. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, dass Charles III. gerne nachmittags ein Stück Kuchen zum Tee isst, aber es erst frischen gibt, wenn der eine Kuchen komplett verzehrt ist.

König Charles und seine Frau Camilla sind beide im besten Ruhestandsalter, aber in der königlichen Familie gibt es keinen Renteneintritt, bestenfalls Altersteilzeit. Abdanken? Das überlassen die britischen Royals anderen Königshäusern. Solange man aufrecht stehen kann und bei Verstand ist, nimmt man Termine wahr für das Königshaus. Prinzessin Anne, mit 73 nur zwei Jahre jünger als ihr Bruder, zeigt noch keine Anzeichen von Altersmüdigkeit – im Gegenteil. Sie hat in den ersten neun Monaten des Jahres bereits rund 350 Termine wahrgenommen, nur unwesentlich mehr als der König, der nach Angaben seiner Frau Camilla ein absoluter Workaholic ist. Ohnehin ist er erst seit rund einem Jahr König.

Seitdem führt er das weiter, was er vorher auch getan hat. Er ist unermüdlich für das Land unterwegs – im Dienst der Krone. Seine Mutter, die im September 2022 verstorbene Königin Elizabeth II., hat nach allgemeiner Meinung ihre Aufgabe nahezu perfekt erfüllt. Jetzt ist es an ihm, die Institution Monarchie für die Menschen relevant zu halten.

„Hier in England gibt es mittlerweile ein großes Desinteresse an der Institution. Vor allem junge Leute sehen keine Identifikation mehr mit den Royals“, sagt die in England lebende Historikerin Karina Urbach, die mehrfach für das ZDF royale Großereignisse begleitete. Das bestätigt auch eine YouGov-Umfrage aus dem Spätsommer. Sie zeigt, dass gerade den jüngeren Menschen die Institution wenig oder nichts bedeutet. In der Altersgruppe über 65 Jahre hingegen liegt die Zustimmung bei 77 Prozent.

Ob da vielleicht Prinz William und seine Frau Catherine helfen können? Zusammen mit ihren Kindern George, Charlotte und Louis stellen sie die nächste und vor allem junge Generation der Royals dar. Prinz William besetzt die Themen Umwelt- und Naturschutz. Außerdem hat er erst kürzlich ein großes Projekt für Obdachlose angestoßen. Catherine konzentriert sich auf emotionale Gesundheit und die frühkindliche Erziehung. Zudem liefern sie schöne Bilder, die über die verschiedenen Social-Media-Kanäle ausgespielt werden.

William und Catherine stehen auch im Mittelpunkt von Charles’ Bemühungen, das Königshaus zu verschlanken und zukunftsfähig zu machen. Eine kleine Gruppe („Working Royals“) soll das Königshaus repräsentieren. Auch die dänische Königin Margrethe II. wollte das Projekt „Schlankes Königshaus“ umsetzen – und hat damit einen in Dänemark viel beachteten Familienstreit ausgelöst.

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