Krebs-Impfstoffe noch vor 2030

von Redaktion

Biontech-Chef Ugur Sahin macht Hoffnung auf Fortschritte

München – Bereits mit dem mRNA-Impfstoff gegen das Corona-Virus ist dem Biotechnologieunternehmen Biontech ein medizinischer Meilenstein gelungen. Seitdem haben sich Biontech-Chef Ugur Sahin und seine Frau Özlem Türeci wieder dem Kampf gegen Krebs gewidmet. Seit Jahrzehnten forschen die beiden an neuen Therapie-Methoden.

Sahin erwartet nun, dass die ersten mRNA-basierten Krebsimpfstoffe noch vor 2030 zugelassen werden. Die Impfstoffe könnten die Chemotherapie ablösen, sagte er der „Bild am Sonntag“. „Wir wollen Krebsimmuntherapien entwickeln, sodass das körpereigene Abwehrsystem den Krebs bekämpfen kann“, erklärte Sahin. Dies sei eines der zentralen Elemente, um Krebs zu kontrollieren oder im Idealfall heilen zu können.

Unter anderem gegen Brust-, Dickdarm- und Lungenkrebs gebe es Immuntherapien in der klinischen Entwicklung. Im Oktober hatte Biontech erste vielversprechende Studienergebnisse veröffentlicht. Eine Kombination aus mRNA-basiertem Krebsimpfstoff und der sogenannten CAR-T-Zell-Therapie stoppte bei fast allen Studienteilnehmern das Tumorwachstum. Bei knapp zwei Dritteln der Patienten schrumpften die Tumore.

Allerdings: „Krebs ist eine sehr komplexe Erkrankung.“ Deshalb würden Patienten häufig erst mal auf eine Therapie ansprechen, dann aber doch an ihrer Erkrankung sterben. Ziel sei es deshalb, „einen maßgeschneiderten Krebsimpfstoff für jeden Patienten zu entwickeln“.

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