Spektakulär: Mordurteil aufgehoben

von Redaktion

Sydney – Nach 20 Jahren im Gefängnis ist eine Australierin von dem Vorwurf freigesprochen worden, ihre vier Kinder getötet zu haben. Ein Gericht in Sydney hob gestern ein 2003 gegen Kathleen Folbigg verhängtes Urteil auf.

Die Frau, die einst als „Australiens schlimmste Serienmörderin“ bezeichnet worden war, war bereits im Juni begnadigt und aus der Haft entlassen worden. Zuvor hatten neue wissenschaftliche Erkenntnisse starke Zweifel an ihrer Schuld aufkommen lassen. Folbigg war 2003 wegen Mordes an drei ihrer Kinder sowie Totschlags an einem vierten Kind zu mindestens 25 Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihr vorgeworfen, die Kinder zwischen den Jahren 1989 und 1999 erstickt zu haben. Das jüngste Kind war 19 Tage alt, das älteste rund 18 Monate. In Ermangelung forensischer Beweise hatte die Staatsanwaltschaft argumentiert, es sei äußerst unwahrscheinlich, dass vier Kinder plötzlich und ohne Erklärung gestorben seien. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse legten aber in den vergangenen Jahren nahe, dass die Kinder in Folge von seltenen Gendefekten und Geburtsfehlern starben. Folbigg sprach von einem „Sieg für die Wissenschaft und vor allem für die Wahrheit“.

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