48 Jahre unschuldig im Knast

von Redaktion

Oklahoma City – Krasser Justizirrtum in den USA: Nach 48 Jahren Gefängnis ist ein Mann im Bundesstaat Oklahoma für unschuldig erklärt worden.

Glynn Simmons sei seinerzeit zu Unrecht wegen Mordes verurteilt worden, befand eine Richterin Medienberichten vom Mittwoch (Ortszeit) zufolge. Sie hob die Strafe des heute 71-jährigen Afroamerikaners am Dienstag auf. Laut dem National Registry of Exonerations, das diese Fälle in den USA dokumentiert, ist er der Häftling, der in der US-Geschichte am längsten unschuldig hinter Gittern saß, bevor er freigesprochen wurde. Simmons und ein Mitangeklagter waren 1975 im Zusammenhang mit einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Spirituosengeschäft im Dezember 1974 in Edmond im Bundesstaat Oklahoma zum Tode verurteilt worden. Später wurde die Strafe in lebenslang umgewandelt.

Eine Angestellte war bei dem Überfall durch einen Kopfschuss getötet worden. Der Schuldspruch fußte vor allem auf der Aussage einer 18 Jahre alten Kundin, die überlebte. Sie hatte die beiden Angeklagten bei einer polizeilichen Gegenüberstellung identifiziert. Simmons habe jetzt Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von rund 160 000 Euro, hieß es.

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