Schaltjahr im Zeichen der Sonne

von Redaktion

29. Februar, Kometen und Feiertage: Was 2024 alles zu bieten hat

VON HANS-ULRICH KELLER

Stuttgart – In der Silvesternacht glänzt der Riesenplanet Jupiter am Himmel. Heimkehrer nach einer langen Feier begleitet am Morgen die Venus. 2024 gibt es in Mitteleuropa zwar nur eine Finsternis, dafür aber einen Kometen und mehrere Sternschnuppenströme. Was das kommende Jahr sonst so zu bieten hat, zeigt dieser Überblick:

. Schaltjahr: Das Jahr 2024 ist nach dem Gregorianischen Kalender ein Schaltjahr mit 366 Tagen. Der Februar zählt 29 Tage statt 28 wie in Gemeinjahren.

. Jahr der Sonne: Die Sonne ist die Regentin des Jahres 2024. Einst glaubte man, die Jahresregenten würden die Großwetterlage im jeweiligen Jahr bestimmen. Jahresregenten können Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sein.

. Sichtbarkeit der Planeten: Venus, hellster Planet am irdischen Firmament, spielt zu Jahresbeginn ihre Rolle als Morgenstern. Im März verabschiedet sie sich vom Morgenhimmel und taucht im August am Abendhimmel auf. Dort bleibt sie bis über das Jahresende hinaus. Als sonnennächster Planet ist der flinke Merkur schwierig zu beobachten. Er ist nur für wenige Tage im Jahr abends tief im Westen in der Abenddämmerung zu sehen oder morgens knapp über dem Osthorizont, bevor die Sonne aufgeht. Er zeigt sich Mitte bis Ende März am Abendhimmel und Mitte Januar, Anfang September und Ende Dezember am Morgenhimmel.

Mars erscheint erst gegen Ende Mai am Morgenhimmel im Osten. Bis Jahresende wird er zum Planeten der gesamten Nacht, wobei er stets heller wird und im Dezember gegen Mitternacht hoch am Himmel auffällig leuchtet. Jupiter ist von Januar bis Ende April am Abendhimmel als hell leuchtender Planet zu beobachten. Gegen Mitte Juni taucht er am Morgenhimmel auf. Im Sommer und Herbst geht er immer früher auf. Schließlich kommt der Riesenplanet am 7. Dezember im Sternbild Stier in Opposition zur Sonne. Er ist dann die ganze Nacht über als hell strahlender Planet zusehen.

Saturn kann noch zu Jahresbeginn am Abendhimmel im Südwesten aufgefunden werden. Ende März erscheint der Ringplanet am Morgenhimmel. Er steht am 8. September dann in Opposition zur Sonne. Im Fernrohr erkennt man den inzwischen gering zur Erde geneigten Ring. Bis Ende Dezember ist der Ringplanet am Abendhimmel vertreten. Die sonnenfernen Planeten Uranus und Neptun sind mit bloßem Augen nicht zu sehen. . Heller Komet erwartet: Der am 9. Januar 2023 entdeckte Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas wird voraussichtlich im Oktober 2024 zu einem Schweifstern, der mit bloßem Augen zu sehen sein wird.

. Mondfinsternis: In Deutschland kann die partielle Mondfinsternis vom 18. September beobachtet werden. Sie findet in der zweiten Hälfte der Nacht vom 17. auf den 18. September statt. Zum Höhepunkt der Finsternis um 4.44 Uhr Sommerzeit befindet sich der Vollmond lediglich mit 9,1 Prozent seines scheinbaren Durchmessers im Kernschatten der Erde. .  Wichtige Sternschnuppenströme: Außer gelegentlichen Sternschnuppen tauchen mehr oder minder regelmäßig Sternschnuppenschwärme auf, wenn die Erde den Pulk eines Meteorstromes kreuzt. Grundsätzlich gilt: In der zweiten Nachthälfte sind meist mehr Sternschnuppen zu beobachten, da der Erdapex, also der Zielpunkt des Erdumlaufes um die Sonne, um 6.00 Uhr morgens seine höchste Position im Süden erreicht. Man bewegt sich gewissermaßen mit dem Gesicht nach vorne durchs Weltall. Daher ist mit Kollisionen mit meteoritischem Material morgens häufiger als abends zu rechnen.

Gleich zu Jahresbeginn sind die Quadrantiden zu erwarten. Vom 1. bis 10. Januar flammen sie in der zweiten Nachthälfte auf. Erst nach Mitternacht erreicht der Radiant eine größere Höhe, weshalb es sich lohnt, in den Morgenstunden nach den Quadrantiden Ausschau zu halten. In der Nacht vom 3. auf 4. Januar tritt nach Mitternacht das spitze Maximum auf – mit rund hundert Objekten pro Stunde. In manchen Jahren wurden sogar über zweihundert Meteore pro Stunde beobachtet. Helle Sternschnuppen kommen dabei nur selten vor.

Die große Zahl der Meteore in den ersten Augusttagen ist auf den Strom der Perseïden zurückzuführen, deren maximale Tätigkeit zwischen dem 9. und 13. August liegt. Helle Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden, sind keine Seltenheit. Das Maximum ist am 12. August in den Abendstunden zu erwarten. Der schönste Strom des Jahres beschert bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde.

Vom 13. bis 30. November treten am Morgenhimmel die Leoniden in Aktion. Das spitze Maximum ist am Morgen des 17. November zu erwarten. Diesmal ist mit einer Rate von fünfzehn Meteoren pro Stunde zu rechnen. Die Sternschnuppen sind außerordentlich schnell, um 70 Kilometer pro Sekunde. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht.

. Kalenderdaten 2024: Das astronomische Jahr 2024 beginnt nicht um Mitternacht, sondern bereits am 31. Dezember 2023 um 21.18 Uhr. Dann passiert die Sonne den Punkt 280 Grad östlich vom Frühlingspunkt in ihrer scheinbaren Jahresbahn.

Der Julianische Kalender, der heute noch in vielen orthodoxen Kirchen in Gebrauch ist, hinkt dem Gregorianischen Kalender um dreizehn Tage hinterher. Der 14. Januar 2024 des Gregorianischen Kalenders entspricht daher dem 1. Januar 2024 im Julianischen Kalender.

. Sommerzeit: Die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) soll 2024 von Sonntag, 31. März, bis Sonntag, 27. Oktober, gelten.

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