Hannover/Kelbra – In den Hochwassergebieten in mehreren Bundesländern zeichnet sich vorerst keine Entspannung ab. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor Dauerregen in Teilen Deutschlands, der bis Donnerstagnacht anhalten soll. Das könnte die Lage in den betroffenen Regionen verschärfen. Den Einsatzkräften bereiten vor allem aufgeweichte Deiche Sorgen. In einigen Orten an der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt wird angesichts der Hochwasserlage vorsorglich die Schulpflicht ausgesetzt.
Indes dringt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf eine bessere Vorbereitung auf solche Krisen. „Wir brauchen mehr und bessere Ausstattung für Katastrophenfälle in Deutschland“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der „Rheinischen Post“. „Die Defizite sind eklatant, insbesondere bei der materiellen Ausstattung.“
Seit Tagen sind wie berichtet Einsatzkräfte in mehreren Regionen im Dauereinsatz. Betroffen sind vor allem Niedersachsen, Teile Nordrhein-Westfalens und der Süden Sachsen-Anhalts. Sorgen würden ihr die Wetterprognosen mit weiterem Regen machen, sagte Innenministerin Nancy Faeser. „Das erschwert die Lage. Was wir tun können, werden wir tun“, sagte die Ministerin. Das Technische Hilfswerk (THW) hatte nach eigenen Angaben über den Jahreswechsel bundesweit etwa 1000 ehrenamtliche Helfer im Einsatz – vor allem in Niedersachsen und NRW. Freiwillige Kräfte sind auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiv. Um die Talsperre Kelbra in Sachsen-Anhalt zu entlasten und Stauraum für die angekündigten Regenfälle zu schaffen, werde mehr Wasser in den Fluss Helme abgelassen, hieß es vom zuständigen Landratsamt.