Kopenhagen – In Dänemark geht wie berichtet am Sonntag eine Ära zu Ende: 52 Jahre nach ihrer Thronbesteigung dankt die extrem populäre Königin Margrethe II. ab und macht Platz für ihren 55-jährigen Sohn Frederik.
Nach skandinavischer Art wird das Ereignis mit deutlich weniger Pomp zelebriert als etwa die Krönung des britischen Königs Charles. Dennoch wird erwartet, dass sich Hunderttausende zu Ehren des neuen Königs Frederik X. auf Kopenhagens Straßen versammeln. Einer Umfrage zufolge sind 82 Prozent der Dänen überzeugt, dass Frederik X. ein guter König wird. „Die Leute finden, dass er einer von ihnen ist, sie lieben ihn wirklich“, sagt Cecilie Nielsen, Königshaus-Expertin des öffentlich-rechtlichen Senders DR.
So sehr sich das Volk auch freut – in der Königsfamilie dürfte die Stimmung angespannt sein. Die Gerüchte über eine angebliche Affäre Frederiks mit dem mexikanischen Ex-Model Genoveva Casanova waren kaum dementiert, da überraschte die Königin zu Neujahr mit der Abdankung. Wie der Hof gestern bestätigte, sei Frederik erst am 28. Dezember in die historische Entscheidung eingeweiht worden. Sein Bruder Prinz Joachim (54) sei ebenfalls informiert worden.
Immerhin ein Zeichen der Einheit, nachdem Königin Margrethe 2022 für Furore gesorgt hatte, als sie Joachims Kindern die Prinzen- und Prinzessinnentitel entzog. Joachim lebt inzwischen mit seiner zweiten Frau Marie und den gemeinsamen Kindern Henrik (14) und Athena (11) in Washington. Er werde der Proklamation zwar beiwohnen, wie der Palast gestern bekannt gab. Danach wolle er so schnell wie möglich zu seiner Familie zurückkehren. Joachims Söhne aus erster Ehe – Nikolai (24) und Felix (21) – sollen keine Einladung zu den Feierlichkeiten erhalten haben. Sie verpassen den historischen Thronwechsel ebenso wie der Vater der künftigen Königin Mary. Für John Dalgleish Donaldson (82) sei die Anreise aus Australien zu beschwerlich, hieß es gestern. sas