So tickt der neue Dänen-König

von Redaktion

Frederik X.: Am Sonntag übernimmt der Langzeit-Kronprinz den Thron

Kopenhagen – Dänemark steht der erste Thronwechsel seit genau 52 Jahren bevor. Kronprinz Frederik, der künftig als Frederik X. an der Spitze des Königreichs stehen wird, punktet bei seinen Landsleuten mit Volksnähe und Sportlergeist. Mit der royalen Rolle musste Frederik in jungen Jahren erst warm werden, er haderte lange Zeit mit der Aufmerksamkeit und den Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden.

Seinen Weg fand er durch den Sport und andere körperliche Herausforderungen. Auf diese Weise konnte der junge Prinz in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten und gleichzeitig er selbst sein. Seinen ersten Marathon lief er 1992 in der beachtlichen Zeit von drei Stunden und 23 Minuten, er absolvierte die aufreibende Kampfschwimmerausbildung beim Militär und nahm 2000 an einer knapp 2800 Kilometer langen Schlittenexpedition durch Grönland teil.

Frederiks Faszination für den Sport brachte ihn auch dem generell sportbegeisterten dänischen Volk näher. Im Rahmen seines 50. Geburtstags rief er den Volkslauf Royal Run ins Leben, bei dem seitdem jedes Jahr auf Neue an verschiedenen Orten in Dänemark zehntausende Menschen an den Start gehen – selbstredend auch Frederik selbst. Die nächste Auflage findet am 20. Mai statt – dann nicht mehr mit Frederik als Kronprinz, sondern als König.

Frederiks größter Joker beim Volk ist aber seine Familie, besonders seine Frau, Kronprinzessin Mary, die nun Königin sein wird. Sie haben 2004 in Kopenhagen geheiratet. 2005 wurde ihr erstes Kind geboren, Prinz Christian, der nun mit 18 Jahren zum Kronprinzen wird. Mit Isabella (16) und den Zwillingen Vincent und Josephine (beide 13) folgten drei weitere Kinder.

Smarte Eltern mit einer goldigen Kinderschar: Die Kronprinzenfamilie gilt bei den Dänen als volksnah und beliebt. Ab und an kam es gar vor, dass Frederik mit dem Lastenrad gesichtet wurde – so wie andere Eltern in Kopenhagen mit seinen Kindern an Bord. Ein unbestätigter Bericht eines spanischen Mediums über eine angebliche Nacht bei einer Mexikanerin in Madrid kratzte im vergangenen November an diesem Bild, wirkte sich aber nicht auf die Beliebtheit der Royals aus.

In vielerlei Hinsicht ist Frederik anders als seine Mutter. „Der Kronprinz ist eher ein Mann des Volkes“, berichtet die dänische Botschafterin in Berlin, Susanne Hyldelund. „Du bist eine Frau. Ich bin ein Mann. Du malst. Ich bewege mich“, verglich Frederik. „Du meisterst das Wort. Mir fehlt es daran manchmal. Du stehst auf Klassik, ich auf Rock.“ Die Monarchin und sich beschrieb er als ein hervorragendes Team mit einigen gemeinsamen Jahren auf dem Buckel – so vielen, dass sie sich gewiss sein könne, dass er das Schiff schon weitersteuern werde, wenn die Zeit dafür komme. Damals konnte er noch nicht ahnen, dass er schon 16 Monate später das Ruder an der Spitze des Königreiches übernehmen würde.

Artikel 6 von 11