von Redaktion

VON HANS-ULRICH KELLER

Im Februar macht sich kurz nach Sonnenuntergang am Westhimmel ein Lichtpunkt bemerkbar. Mit zunehmender Dunkelheit tritt er immer deutlicher hervor, bis er als strahlendes Gestirn unübersehbar ist: der Riesenplanet Jupiter. Er hält sich zurzeit im Sternbild Widder auf. Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am 14. gegen 23 Uhr, wenn die zunehmende Mondsichel am Westhorizont nahe dem hellen Jupiter zu sehen ist.

Venus gibt weiterhin den Morgenstern, auch wenn sich ihre Sichtbarkeitsbedingungen wegen der immer früher einsetzenden Dämmerung verschlechtern. 6.20 Uhr erscheint sie im Südosten.

Mars taucht noch nicht am Morgenhimmel auf. Erst Ende Mai wird man den rötlichen Nachbarplaneten der Erde am Morgenhimmel erspähen können. Auch der flinke Merkur zeigt sich im Februar nicht. Am 28. überholt er die Sonne, wobei er hinter ihr vorbei wandert. Diese Konstellation nennt sich obere Konjunktion. Saturn im Sternbild Wassermann, der viele Wochen am Abendhimmel zu sehen war, hat sich verabschiedet. Am 28. wird er von der Sonne eingeholt. Er befindet sich somit am Taghimmel und bleibt unsichtbar. Neumond wird am 9. Februar eine Minute vor Mitternacht erreicht. Am Abend des folgenden Tages passiert der Mond seinen erdnächsten Bahnpunkt, wobei ihn 358 088 Kilometer von uns trennen.

Der zunehmende Halbmond wandert in der Nacht vom 17. auf 18. Februar durch das Goldene Tor der Sonnenbahn, die zwischen den beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Stier verläuft. Am hellen, orangen Hauptstern des Stieres, Aldebaran, kann man gut die Wanderung des Mondes im Laufe der Nacht verfolgen. Aldebaran dient als Wegmarke. Vollmond tritt am 24. Februar um 13.30 Uhr im Sternbild Löwe ein. Tags darauf kommt der Mond mit 406 312 Kilometer in Erdferne.

Der Februar gilt als sternschnuppenärmster Monat. Allerdings sind schon recht helle Feuerkugeln oder Boliden gesichtet worden. Dazu gehört nicht nur der Superbolide vom 15. Februar 2013 mit teils verheerenden Folgen im Raum der russischen Stadt Tscheljabinsk. Auch 2023 gab es an drei aufeinanderfolgenden Tagen (13., 14. und 15. Februar) sehr helle Feuerkugeln mit Meteoritenfällen in Frankreich, Italien und Texas. Mit Überraschungen ist also zu rechnen.

Die Wintersternbilder sind zur Standardbeobachtungszeit gegen 22 Uhr deutlich nach Westen gerückt. Hoch über unseren Köpfen erblickt man die beiden Zwillingssterne Kastor und Pollux. Fast im Zenit leuchtet die gelbliche Kapella im Fuhrmann. Am Westhimmel nimmt der Stier mit Aldebaran seinen Platz ein, während Orion, das dominierende Wintersternbild, sich im Südwesten seinem Untergang nähert. Die beiden Hauptsterne des Orion, rötlich Beteigeuze und bläulich-weiß Rigel, deuten die östliche Schulter und den westlichen Fuß des Himmelsjägers an. Dem Himmelsjäger Orion folgt in Südwesten Sirius im Großen Hund. Er ist der hellste Fixstern am irdischen Firmament. Am Osthimmel ist bereits der Löwe erschienen. Er gilt als Leitsternbild des Frühlingshimmels.

Zu den weniger bekannten Sternbildern gehört der Hase. In den Wintermonaten kann man das Sternbild am Abendhimmel sehen: südlich des markanten und auffälligen Orion. Bei sehr guten Sichtbedingungen sind etwa 20 Sterne im Hasen mit bloßen Augen zu erkennen. Das antike Sternbild gehört zur Sternbildergruppe Orion, Großer und Kleiner Hund. Der Hase stellt gewissermaßen die Jagdbeute des Himmelsjägers Orion dar. Erstmals wird der Hase von Eudoxos von Knidos im 4. Jh. v. Chr. erwähnt. Nachdem Orion vergeblich dem Löwen und dem Großen Bären nachgestellt hatte, erkor er sich den Hasen als Beute.

Die Sonne wandert am aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Am 17. wechselt sie um 2 Uhr morgens aus dem Steinbock in den Wassermann. Zwei Tage später tritt sie in das Tierkreiszeichen Fische.

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