Assange droht baldige Auslieferung

von Redaktion

London – In London hat gestern die womöglich letzte Anhörung über eine Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA begonnen. Der 52-Jährige hofft darauf, noch einmal Berufung gegen seine drohende Überstellung einlegen zu können. Ein zuvor abgelehnter Antrag darauf sollte bei der zweitägigen Anhörung vor dem High Court nochmals geprüft werden. Assange nahm nicht persönlich an dem Termin teil. Vor dem Gerichtsgebäude forderten hunderte Menschen mit Sprechchören und Bannern die Freilassung Assanges. Assanges Ehefrau Stella wandte sich von einer Bühne an die Demonstranten: „Vor uns liegen zwei wichtige Tage. Wir wissen nicht, was wir zu erwarten haben, aber ihr seid hier, weil die Welt zuschaut.“

Wann genau eine Entscheidung über den Berufungsantrag fallen soll, stand zunächst nicht fest. Stella Assange befürchtet jedoch, dass der 52-Jährige innerhalb von Tagen in ein Flugzeug in Richtung USA gesetzt werden könnte. Sollte dem Antrag auf Berufung nicht stattgegeben werden, wäre der Rechtsweg in Großbritannien ausgeschöpft. Das US-Justizministerium will ihm in den USA wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Bei einer Verurteilung dort drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft.

Für Assange bliebe im Fall einer Ablehnung noch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

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