Es ist eines der wildesten Feste Japans: Beim berühmten Somin-sai-Festival liefern sich Horden von Männern, die alle nichts weiter anhaben als einen Tanga-förmigen Lendenschurz und dünne Socken, nachts bei winterlichen Temperaturen ein heftiges Gerangel. Sie wollen einen Hanfsack mit Glücksbringern ergattern im Glauben, dass dies vor Unheil bewahrt. Das Spektakel im Kokusekiji-Tempel in der nordöstlichen Präfektur Iwate hat eine 1000-jährige Geschichte – doch diese endete nun.
Das Heiligtum hat beschlossen, das Fest einzustellen, weil die Teilnehmer in die Jahre gekommen sind und es einen Mangel an Nachfolgern gibt, die die Tradition fortführen können. Damit fällt eines der skurrilsten Feste Japans der rasanten Überalterung zum Opfer. Kein anderes Industrieland altert so schnell wie Japan. Foto: dpa