Prag – Frühmenschen waren einer Studie zufolge bereits vor rund 1,4 Mio. Jahren in Europa und damit deutlich früher als bisher angenommen. Darauf lasse eine Schicht mit Steinwerkzeugen in einer Ausgrabungsstätte bei Korolewo in der Ukraine schließen, berichtet ein Forschungsteam. Die bisher frühesten Belege für Frühmenschen in Europa aus Ausgrabungsstätten in Atapuerca (Spanien) und der Vallonet-Höhle in Südfrankreich seien 1,1 bis 1,2 Mio. Jahre alt. Womöglich sei Europa von Ost nach West besiedelt worden, vermutet die Forschergruppe. Für die Altersbestimmung dieser Schicht verwendeten die Wissenschaftler zwei Datierungsmethoden, die auf seltenen radioaktiven Isotopen beruhen. Beide Methoden erbrachten ein Alter von 1,42 Mio. Jahren. Eine Altersbestimmung von Proben in Atapuerca mit einer der Methoden hatte ein Alter von 1,12 Mio. Jahren zum Ergebnis. Die gefundenen Steinwerkzeuge, die die Forscher Frühmenschen der Art Homo erectus zuordnen, sind demnach die ältesten bisher bekannten in Europa.