London – Eigentlich sollte das Foto alle Zweifel über Kates Gesundheitszustand beiseitewischen. Jetzt scheint das Bild, das der Kensington-Palast zum britischen Muttertag am Sonntag veröffentlichte, zum PR-Desaster zu werden. Denn: Mehrere internationale Nachrichtenagenturen haben am Sonntagabend ein Bild von Prinzessin Kate und ihren Kindern wegen Manipulationsverdachts zurückgezogen. Das vom Kensington-Palast herausgegebene Foto ist das erste offizielle Bild der Prinzessin von Wales seit ihrer Bauch-OP im Januar. Es wurde von mehreren internationalen Nachrichtenagenturen weiterverbreitet. Wie die US-Agentur Associated Press (AP) am Sonntagabend mitteilte, kam sie nach genauer Überprüfung jedoch zu dem Schluss, es scheine von der Quelle „auf eine Weise manipuliert worden zu sein, die nicht den Foto-Standards von AP entspricht. Das Foto zeigt eine Inkonsistenz“ in der Darstellung der linken Hand von Prinzessin Charlotte, so die Begründung für die Zurückziehung durch AP. Reuters zog das Bild ebenfalls zurück. Am Montag teilte Kate dann mit, dass sie für die Manipulation des Bildes verantwortlich ist: „Wie viele Amateur-Fotografen experimentiere auch ich gelegentlich mit der Bearbeitung. Ich möchte mich für die Verwirrung entschuldigen, die das Familienfoto, das wir gestern geteilt haben, verursacht hat.“
Konkret geht es um folgendende Stellen auf dem Bild, die Unregelmäßigkeiten aufweisen.
1. Der linke Arm von Prinzessin Charlotte wurde offenbar mit einer Foto-Software bearbeitet. Bei genauer Betrachtung kann man das deutlich erkennen. Der Stoff am Bund ihrer Strickjacke weißt Unregelmäßigkeiten auf.
2. Die Haare von Charlotte scheinen rechts wie abgeschnitten zu sein. Links sind sie deutlich länger. Sie könnten aber auch einfach ungünstig fallen.
3. Weitere Auffälligkeit: Ein Teil vom Reißverschluss von Kates Jacke scheint zu fehlen. Er verschwindet oben, ist weiter unten aber wieder zu sehen.
4. Andere Nutzer auf X wiesen darauf hin, dass die Finger von Prinz Louis an seiner rechten Hand offenbar auf ungewöhnliche Weise gekreuzt waren und einer seiner Finger kürzer aussah als die anderen.
Und: Was noch vielen royalen Beobachtern auffiel, war, dass Kate auf den Bildern weder ihren Ehe- noch ihren Verlobungsring trug. Unwahrscheinlich, dass daran auch Photoshop schuld war.
Verfassungs- und Royal-Experte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London sieht „mehr Stümperei als Verschwörung“ am Werk. Kate scheine sich aber bei der Bearbeitung nicht der Grenzen bewusst gewesen zu sein, die in professionellen Kreisen als akzeptabel gelten. Dennoch hält er den gesamten Vorgang für ein PR-Desaster.