Komet mit schimmerndem Schweif am Abendhimmel

von Redaktion

Bensheim – Er ist weiter weg als die Sonne, dennoch kann man ihn in der Dunkelheit erspähen: Etwa alle 70 Jahre ist der Komet 12 P/Pons-Brooks wie derzeit wieder auf seiner Bahn für einige Zeit von der Erde aus zu sehen. Mit ein wenig Glück kann man ihn dem Hobby-Astronomen Michael Jäger zufolge mit bloßem Auge entdecken. „Der Komet neigt zu Helligkeitsausbrüchen“, erklärt Jäger. Auf der Oberfläche gebe es eine Art Geysire, die Gas und Staub ausspucken und so für den grünlich-gelb schimmernden Schweif sorgen.

Besser beobachten könne man den Kometen allerdings mit einem Fernglas, sagt Uwe Pilz, Vorsitzender der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim. „Der Komet ist recht niedrig am Abendhimmel.“ Um ihn zu sehen, müsse man am Abend nach Nordwesten blicken. „Je nach Ort ist die beste Beobachtungszeit zwischen 19.30 und 20 Uhr.“

Anfänger hätten bis Anfang April gute Chancen, ihn zu finden. Der vermutlich rund 30 Kilometer große Komet ist circa 240 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und damit weiter weg als das Zentrum unseres Sonnensystems. Die Koma – eine nebelige Hülle um den Kometenkern – und der Schweif entstehen, wenn solche Himmelskörper auf ihrer Umlaufbahn in Sonnennähe kommen und sich erwärmen. Bei 12 P/Pons-Brooks sei der Schweif „über zehn Millionen Kilometer lang“, berichtet Michael Jäger. Man könne ihn durchaus als großen Bruder des Halleyschen Kometen bezeichnen.

Der Komet Pons-Brooks war im Juli 1812 von Jean-Louis Pons am Marseille Observatorium entdeckt und 1883 von William Robert Brooks wiederentdeckt worden. Jäger zufolge ist er aber auch schon hunderte Jahre vorher am Himmel gesehen und dokumentiert worden.

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