Werl/Pretoria – Bei dem zweiten schweren Busunglück in Deutschland binnen weniger Tage sind auf der Autobahn 44 in Nordrhein-Westfalen mehr als 20 Menschen verletzt worden. In der Nacht zu Freitag verunglückte eine Reisegruppe mit Schülern eines Berufskollegs aus Warburg an der Grenze zu Hessen. Sie waren auf dem Rückweg von einem Ausflug nach England. Ihr doppelstöckiger Reisebus kam bei Werl von der Autobahn ab, fuhr in eine Böschung und stürzte auf die Seite. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war dem Unfall ein medizinischer Notfall des 53-jährigen Busfahrers vorausgegangen. Andere Fahrzeuge seien nicht an dem Unfall beteiligt gewesen.
Rettungswagen brachten die Verletzten in umliegende Krankenhäuser. 39 Insassen blieben unverletzt. Feuerwehr und Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch der Busfahrer wurde medizinisch versorgt. Hinweise auf Alkoholkonsum oder Drogen gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher. Der schwer beschädigte Doppeldecker wurde sichergestellt und für weitere Untersuchungen abtransportiert.
Schon am Mittwoch war ein Doppeldecker-Bus auf der A9 bei Leipzig von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt – allerdings mit schlimmeren Folgen: Vier Menschen kamen ums Leben, mehr als 30 Insassen wurden verletzt. Wie bei dem Unglück in NRW waren auch hier nach bisherigen Erkenntnissen keine anderen Fahrzeuge beteiligt. Bei dem Unfall auf der A9 war ein Doppelstock-Bus des Reiseunternehmens Flixbus mit 52 Fahrgästen und zwei Fahrern in den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Gegen den Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Zeugenaussagen zufolge habe es seit der Abfahrt des Busses in Berlin in Richtung Zürich Streit zwischen den beiden Fahrern gegeben.
In Südafrika sind bei einem Busunfall 45 Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben waren die Pilger zu einem Ostergottesdienst unterwegs, als der Fahrer auf einer Brücke die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Infolgedessen sei der Bus gut 50 Meter in die Tiefe gestürzt und habe Feuer gefangen. Ein achtjähriger Junge sei der einzige Überlebende des Unglücks, so die Behörden.