Hackerangriff auf Ticketmaster

von Redaktion

560 Millionen Kunden des Konzert-Riesen betroffen – CDU ebenfalls Opfer einer Cyberattacke

CDU-Chef Friedrich Merz ist mit seiner Partei Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Wer steckt dahinter? © Boris Roessler/dpa

Berlin – Konzerte, Festivals, Events – dafür kann man bei Ticketmaster Eintrittskarten kaufen. Jetzt bieten Hacker im Netz die Daten der Ticketmaster-Kunden an. Der Ticketmaster-Mutterkonzern Live Nation Entertainment informierte die US-Börsenaufsicht am Freitag über das Datenleck.

Die Hackergruppe ShinyHunters hatte zuvor im Darkweb einen Cyberangriff auf Ticketmaster verkündet und Daten von 560 Millionen Kunden zum Kauf angeboten, darunter deren Namen, Adressen und Kreditkarteninformationen. Die Gruppe verlangte eine Lösegeldzahlung von 500 000 Dollar (460 000 Euro).

„Wir arbeiten daran, das Risiko für unsere Nutzer und das Unternehmen zu minimieren, und haben die Strafverfolgungsbehörden benachrichtigt und arbeiten mit ihnen zusammen“, erklärte Live Nation.

Zur Sicherheit sollten Inhaber eines Ticketmaster-Kontos ihr Passwort ändern, um möglichen Missbrauch zu vermeiden. Das gilt unabhängig vom Anbieter für alle Fälle von möglichen Datenlecks. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rät außerdem zur größtmöglichen Sicherheit bei Onlinekonten. Dazu zählt – falls von Anbieter vorgesehen – die Einrichtung einer Zweifaktor-Authentisierung (2FA). Hierbei wird zusätzlich zum Passwort noch ein zweiter Code abgefragt, oder man muss die Anmeldung über ein weiteres Gerät bestätigen.

Auch auf die CDU wurde ein Cyberangriff verübt. Wie das Bundesinnenministerium (BMI) am Samstag erklärte, waren das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) „intensiv damit befasst, den Angriff abzuwehren“.

Weiter hieß es von einem BMI-Sprecher, die Art des Vorgehens deute auf einen „sehr professionellen Akteur“ hin. BSI und BfV arbeiteten zudem daran, den „schwerwiegenden“ Angriff aufzuklären und weiteren Schaden abzuwenden. Zum Ausmaß des Schadens bei der CDU und zum Angreifer wollte sich das Ministerium zunächst noch nicht äußern. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) soll bereits mit CDU-Chef Friedrich Merz über den Angriff gesprochen haben.

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