Das Märchen vom Sommer

von Redaktion

Schon wieder Unwetter am Wochenende: Experte mit trüber Prognose

Sorge vor Dauerregen: Fallen die Public-Viewing-Veranstaltungen ins Wasser? © Bockwoldt/dpa

Berlin/München – Das Wetter – bislang entspricht es nicht dem, was man sich bei der Fußball-EM für ein Sommermärchen erhofft hatte. Noch immer warten die Fans auf anhaltenden Sonnenschein – und auch die Musikfans haben diesbezüglich vorerst kein Glück. Es stehen unter anderem die beliebten Festivals „Hurricane“ in Niedersachsen und „Southside“ in Baden-Württemberg an, die offiziell an diesem Freitag starten. Bei beiden Festivals werden je bis zu 70 000 Besucher erwartet. Deutschlandweit soll außerdem das Musikfestival Fête de la Musique am Freitag in mehreren Städten gleichzeitig gefeiert werden.

Doch die Wetteraussichten für dieses Wochenende sind wieder miserabel – Fans werden dazu angehalten, sich mit Regenponchos und Gummistiefeln auszurüsten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor allem für den Nordosten Bayerns teils schwere Gewitter angekündigt. Es bestehe die Gefahr von möglichen Unwettern mit Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit, Hagel und Sturm- oder Orkanböen mit bis zu 130 km/h. Lokal seien auch einzelne, kurzlebige Tornados nicht ausgeschlossen. Das größte Unwetterpotenzial sagten die Wetterexperten für Oberfranken vorher, aber auch das nördliche Franken sowie Niederbayern und die Oberpfalz könnten betroffen sein.

Auch in den übrigen Regionen kündigten die Meteorologen lokal starke Regenfälle mit Wassermengen von bis zu 25 Litern in einer Stunde an. Hinzukommen könnten ebenfalls Hagel und kräftiger Wind. Für die Nacht rechnet der DWD mit weiteren schauerartige Regenfällen und Gewittern, gebietsweise könne erneut Starkregen auftreten.

Auch der Samstag halte bei 18 bis 25 Grad Regenfälle und Gewitter bereit, am Mittag zeige sich öfter auch die Sonne. Für die Nacht zum Sonntag prognostizieren die Meteorologen im Süden und Südosten noch einmal starken Regen und einzelne Gewitter. Am Sonntag regne es zunächst noch im Alpenvorland, sonst bleibe es bei ähnlichen Temperaturen wie am Samstag trocken.

Erst am Sonntag dürfen sich Fußball- und Musikfans den Meteorologen nach zum Festivalfinale dann über Sonnenschein freuen. „Beim Deutschlandspiel am Sonntagabend dürfte es immerhin trocken bleiben“, sagt Wetterexperte Dominik Jung von wetter.net gegenüber unserer Zeitung. Bis Mittwoch würden sommerliche Tage folgen – um die 25 Grad soll es dann haben. „Aber ab Donnerstag wird es wieder wechselhaft, es werden wieder Schauer und Gewitter erwartet“, erklärt Jung.

Dem Meteorologen zufolge sei generell kein stabiles Sommerhoch mehr in Sicht. „Wir werden wahrscheinlich keine zwei, drei Wochen am Stück erleben, an denen es durchgängig sommerlich bleibt.“ Das sei allerdings nicht ungewöhnlich, meint der Experte. „Früher, vor 30 bis 40 Jahren, waren solche wechselhaften Sommer noch ganz normal in Deutschland. Die Hitze-Sommer der letzten Jahre sind dagegen eher aus der Reihe gefallen, solche Verhältnisse sollte es hier eigentlich gar nicht geben – sie sind eine Folge des Klimawandels.“ Die Erderwärmung würde immer öfter zu Extremwetter-Situationen führen – dieses Jahr zeige sich das aber vor allem mit Starkregen und Hagelstürmen statt mit brütender Hitze.

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