FIFA-Präsident Gianni Infantino mit Frau Leena Al Ashqar. © afp
Der britische Ex-Premier Tony Blair mit Frau Cherie. © dpa
Die Feierlichkeiten für Anant Ambanis (li.) und Radhika Merchants (re.) Hochzeit begannen bereits vor 130 Tagen. © AFP
Die Luxus-Hochzeit soll die Ambani-Familie mehrere hundert Millionen Euro gekostet haben. Viele halten diese Zurschaustellung des Reichtums für geschmacklos – vor allem weil viele Millionen Inder in bitterer Armut leben. © Hindustan Times/imago
Mumbai – Die Hochzeit des Sohns des reichsten Inders ist so groß, dass sie selbst royale Vermählungen in den Schatten stellt. Vor mehr als 130 Tagen feierten Anant Ambani (29) und seine langjährige Freundin Radhika Merchant (29) mit einem Teil der Weltelite ihre erste Vorhochzeitsparty (wir berichteten), am Freitag wollte sich das Paar endlich das Jawort geben. Geld spielt bei der Feier offenkundig keine Rolle.
Das riesige Tagungszentrum der Familie Ambani in einem zentralen Geschäftsviertel der Megametropole Mumbai ist mit Blumen und bunten Lichtern geschmückt. Damit die vielen Prominenten aus aller Welt zur mehrtägigen Hauptfeier gut anreisen können, hat die Polizei sogar den Verkehr in der Umgebung lahmgelegt. Beschäftigte in dem Viertel wurden angewiesen, während der Feierlichkeiten im Homeoffice zu arbeiten, wie örtliche Medien berichteten. Das indische Finanzzentrum und Herz der Bollywood-Filme ist ohnehin schon berüchtigt für schlimme Staus – gerade während der jetzigen Monsunzeit, in der es oft stark regnet und Straßen zu reißenden Bächen werden.
Am Freitag landeten in der Stadt unter anderem Kim und Khloé Kardashian, die früheren britischen Premierminister Boris Johnson und Tony Blair sowie Bollywood-Star Priyanka Chopra und ihr Mann Nick Jonas, wie örtliche Medien berichteten. Ihre Einladung erhielten sie in Form eines kleinen Tempels mit goldenen Hindu-Göttern darin. Videos davon gingen im Vorfeld viral.
Die Familie des Bräutigams hat schon für seine zwei älteren Geschwister ähnlich ausschweifende Hochzeitsveranstaltungen organisiert. Dieses Mal sollen die Feierlichkeiten mehrere hundert Millionen Euro gekostet haben, wie örtliche Medien schätzten.
Ein Klacks für die Ambanis, denen eine 27-stöckige Villa mit Helikopterlandeplätzen, einer Garage für 160 Autos, einem Kino und einen Raum mit künstlichem Schneefall gehört. Sie haben ein Firmenimperium, mit dem sie von Öl und Erneuerbaren Energien bis hin zu Medien, Elektronik, Mode und Lebensmitteln alles abdecken. Das Vermögen von Vater Mukesh (66) wird auf über hundert Milliarden Euro geschätzt. Er soll zudem enge Beziehungen zu Indiens Premierminister Narendra Modi haben.
Für den Politologen Pratap Bhanu Mehta ist klar: Die Luxushochzeit ist ein „perfektes Sinnbild unserer Zeit“. Indien ist inzwischen die fünftgrößte Wirtschaftsmacht und dies zieht Investoren aus aller Welt an. Vom Wachstum profitieren vor allem wenige Reiche, die dann auch politische Macht ausüben und dies nicht mehr zu verstecken versuchten, schrieb Mehta im „Indian Express“.