Einmal Venedig – kostet künftig bis zu zehn Euro

von Redaktion

Kampf gegen Massentourismus: Lagunenstadt will Gebühr für Tagesbesucher beibehalten und aufstocken

Ein Tagesausflug nach Venedig soll künftig zehn Euro Eintritt kosten. © Christoph Sator/dpa

Venedig – Nach dem Ende des weltweit ersten Tests mit einer Gebühr für Tagesbesucher will Venedig auch künftig Eintritt verlangen – allerdings keine fünf Euro mehr, sondern bis zu doppelt so viel. Der Versuch geht an diesem Wochenende nach insgesamt 29 Tagen zu Ende. Vom nächsten Jahr an sollen dann bis zu zehn Euro bezahlt werden müssen, wenn es in der Lagunenstadt an der italienischen Adria besonders voll wird.

Der für die Finanzen zuständige Stadtrat Michele Zuin kündigte in der Lokalzeitung „Il Gazzettino“ an, dass von 2025 an zu bestimmten Tagen ein „Grundtarif“ gelten soll. Zur genauen Höhe äußerte er sich noch nicht. An „kritischen Tagen“ soll jedoch sogar ein Höchsttarif von zehn Euro bezahlt werden müssen. „Auf diese Weise hoffen wir, die Anreisenden zu entmutigen“, sagte der Kommunalpolitiker.

Mit einer offiziellen Bilanz nach den letzten beiden Testtagen am Samstag und Sonntag will sich die Stadt noch Zeit lassen. Dazu sollen zunächst die gesammelten Daten ausgewertet werden. Im Grundsatz steht das Vorgehen trotz Kritik auch aus der Bevölkerung aber schon fest: Aus dem Test soll eine Regelung von Bestand werden – nicht an allen Tagen des Jahres, aber in Zeiten großen Betriebs.

Alles in allem nahm Venedig mit der neuen Gebühr mehr als zwei Millionen Euro ein. An manchen Tagen wurden mehr als 25 000 zahlende Gäste registriert. Zuverlässige Schätzungen, wie vielen Touristen es gelang, sich vor den fünf Euro zu drücken, gibt es nicht. Fest steht aber: Das eigentliche Ziel – den Massentourismus zu begrenzen, unter dem Venedig leidet wie kaum eine andere Stadt – wurde nicht erreicht.

Stadtkämmerer Zuin gab zu, dass es „keine großen Abschreckungseffekte“ gegeben habe. Das habe aber auch niemand erwartet. Dennoch bleibt Zuin optimistisch: „Anders wird es sein, wenn die Zehn-Euro-Höchstgrenze gilt, an Tagen, an denen eine für die Stadt kritische Anwesenheitsschwelle erreicht wird.“

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