Schauspieler Alec Baldwin umarmt eine seiner Verteidigerinnen mit Tränen in den Augen. © AFP
Santa Fe – Das Prozessdrama um den Todesschuss beim Dreh des Westerns „Rust“ hat ein überraschendes und emotionales Ende genommen. Der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Schauspieler Alec Baldwin brach im Gericht in Tränen aus, als die Richterin Mary Marlowe Sommer einen Schlussstrich zog: Auf Antrag von Baldwins Verteidigern stellte sie am Freitag (Ortszeit) in Santa Fe (New Mexico) das Verfahren gegen den Hollywood-Star ein.
Die Verteidiger hatten der Staatsanwaltschaft die Vorenthaltung von Beweismitteln und damit grobes Fehlverhalten vorgeworfen. Mit ernster Miene stimmte die Richterin nach einem juristischen Hin und Her im Gerichtssaal zu. Die späte Entdeckung dieser Beweismittel würde die „grundsätzliche Fairness“ des Verfahrens beeinflussen, sagte Sommer. Es gebe keine Möglichkeit für das Gericht, dieses Versäumnis richtigzustellen, fuhr sie fort. Die Einstellung des Verfahrens sei der einzige Rechtsbehelf.
Baldwin hörte den Ausführungen der Richterin mit Tränen in den Augen zu. Dann nahm er die Brille ab, hielt sich sichtlich überwältigt und erleichtert eine Hand vor die Augen und brach in Tränen aus. Gerührt umarmte der Schauspieler seine Anwälte, dann fiel er seiner Ehefrau, Hilaria Baldwin, in die Arme. Im Fall einer Verurteilung hätten dem achtfachen Familienvater bis zu 18 Monate Haft gedroht.
Später meldete sich Baldwin bei Instagram zu Wort: „Es gibt zu viele Menschen, die mich unterstützt haben, denen ich jetzt danken muss. Allen sage ich, dass ihr niemals wissen werdet, wie sehr ich eure Freundlichkeit meiner Familie gegenüber schätze.“ Im Prozess ging es um die Frage, ob der 66-Jährige bei dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau am Filmset des Westerns „Rust“ 2021 fahrlässig gehandelt habe.