MENSCHEN

von Redaktion

Starkoch Tim Raue (50) schätzt den Wert von Arbeit – und hegt daher ein gewisses Unverständnis für jüngere Generationen. „Ich verstehe nicht, dass junge Menschen Arbeit heute offenbar als etwas Negatives betrachten“, sagte Raue. Ihm selbst habe Arbeit ermöglicht, etwas im Leben zu werden und zum bürgerlichen Establishment zu gehören. „Ich finde es auch schwierig, wenn man es negativ bewertet, wenn jemand viel oder sehr viel arbeitet“, ergänzte der Koch. „Wenn man sich weiterentwickeln will, muss man investieren – in sich selbst.“ Zudem lebe man in einer Sozialgesellschaft. „Ich finde, dass wir alle etwas einzahlen müssen, ansonsten werden wir das Leben, das wir heute haben, nicht fortführen können“, sagte Raue der Deutschen Presseagentur.

Schauspielerin Christiane Paul (50) schaut mit ihren Kindern gerne mal alte Filmklassiker in Schwarz-Weiß. Sie habe schon früh angefangen, ihren Kindern Arthaus-Filme oder alte Filme zu zeigen, sagte Paul in der „NDR Talk Show“. Am Anfang hätten sie es total gehasst. „Jetzt ist es aber so, jetzt sind sie inzwischen schon fast erwachsen, dass sie es echt toll finden und auch eigene Sachen mit auf die Liste packen dürfen.“ Das sei total spannend, weil man da auch gucken könne, ob die Filme heute noch funktionierten. Am Anfang habe sich ihr Sohn noch über die alten Filme in Schwarz-Weiß-Optik gewundert, inzwischen sei aber eine „schöne Tradition“ daraus geworden. Ihre eigenen Filme seien bei den Filmvorführungen im Familienkreis nicht dabei, sagte Paul.

Schauspielerin Simone Rethel-Heesters (75) kann mit dem „Jugendwahn“ in der Gesellschaft nichts anfangen. „Wir werden alle alt, und doch wird das Thema ausgeschlossen“, sagte sie im Interview mit dem Apothekenmagazin „Senioren-Ratgeber“. Alles müsse jung sein, angeblich wollten nicht einmal alte Menschen andere alte finden, damit keine Angst vor dieser Zeit des Lebens aufkommt.“ Ein Problem hat Rethel-Heesters auch mit dem Begriff „wohlverdienter Ruhestand“. Denn dieser bedeutet ihrer Ansicht nach Stillstand – „und der ist Gift für Körper und Geist“. Es sei jedem gegönnt, sich zur Ruhe zu setzen, aber warum solle dies eine Pflicht sein? Sie plädierte dafür, dass auch ältere Menschen das Recht auf eine sinnvolle Aufgabe haben sollten: „Dann hätten wir mehr gesündere ältere Menschen.“ Da es erfahrungsgemäß aus dem Ruhestand heraus oft schwer falle, wieder Anschluss zu finden, rät Rethel-Heesters, sich unbedingt schon vorher etwas aufzubauen: „Sonst fehlt das Netzwerk, du gehörst nicht mehr dazu.“ Bei einigen Ehrenämtern würden Ältere mitunter ausgenutzt. Rethel-Heesters war von 1992 bis zu dessen Tod mit dem 46 Jahre älteren Entertainer Johannes „Jopie“ Heesters verheiratet.

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