Musk-Tochter feuert gegen ihren Vater

von Redaktion

Vivian Wilson veröffentlicht Video und behauptet, als Kind schikaniert worden zu sein

Aus Musks Sohn Xavier wurde Vivian. © V. Wilson/Threats

Elon Musk mit seiner Ex Talulah Riley und den Söhnen Griffin und Xavier (re.) © Lennihan/Picture Alliance

Los Angeles – Die Tochter von Tech-Milliardär Elon Musk, Vivian Jenna Wilson, hat ihren Vater hart für dessen Aussagen gegen Geschlechtsanpassungen kritisiert. Mit seinen jüngsten Äußerungen über sie habe Musk eine Grenze überschritten, sagte die 20-Jährige, die nach eigenen Aussagen seit 2020 als Transfrau lebt, dem Sender NBC in einem Telefoninterview. Sie werde solche „Lügen“ nicht unwidersprochen lassen.

Wilson bezog sich dabei auf ein Gespräch zwischen Musk und dem umstrittenen kanadischen Psychologen Jordan Peterson, welches das US-Online-Magazin „The Daily Wire“ zu Wochenbeginn live auf der Plattform X übertragen hatte. Darin sagte Musk, er sei „hereingelegt“ worden, als er vor vier Jahren die Dokumente für Wilsons medizinische Behandlung unterschrieb. Im Grunde habe er seinen Sohn durch den „Woke Mind Virus“ verloren. Unter dem Begriff „Woke“ werden oft Bemühungen und Einstellungen gegen Diskriminierung zusammengefasst.

Wilson widersprach Musks Darstellung. Sie habe unter schwerer Geschlechtsdysphorie gelitten, also ihr biologisches Geschlecht als falsch empfunden. Deshalb habe sie sich mit 16 für eine medizinische Behandlung mit Pubertätsblockern und später eine Hormontherapie entschieden. Dafür habe sie die Zustimmung beider Elternteile benötigt. Musk habe sie zunächst nicht unterstützt, nach einiger Überzeugungsarbeit die Dokumente aber „mindestens zweimal“ gelesen und unterschrieben. „Er wurde keinesfalls hereingelegt“, sagte sie.

Wilson, die vom Bundesstaat Kalifornien offiziell als Frau anerkannt wurde, stellt jetzt klar, „dass wortwörtlich nichts von alledem geschehen ist!“. Sie fragt sich, wie sich ihr Vater diese Sachen nur ausgedacht habe: „Er ist scheinbar auf eine Schule für schwule Vorurteile gegangen und hat ein paar davon rausgezogen.“ Vivian Wilson stellte vor ihren 13 000 Followern auch klar, dass sie sich von ihrem Vater losgesagt hatte „und nicht umgekehrt“.

Musk sei als Vater wenig in ihrem Leben präsent gewesen, sagte Wilson weiter. „Er war kalt“, er werde schnell wütend, „er ist gefühllos und narzisstisch“. Musk habe sie in ihrer Kindheit wegen ihrer weiblichen Züge schikaniert und unter Druck gesetzt, männlicher zu wirken. Wilson enthüllt, dass sie sich gezwungen gefühlt habe, auf die Worte von Musk zu antworten, „weil es scheinbar Leute gibt, die diesen Unsinn glauben“.

Auf eine NBC-Anfrage nach einer Stellungnahme habe Musk nicht reagiert, hieß es. Der Multimilliardär gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Politisch steht der gebürtige Südafrikaner aufseiten der amerikanischen Rechten. Er hatte bereits zuvor gegen die ärztliche Betreuung von Jugendlichen gewettert, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren.

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