Haft für Mutter nach Zwangsehe

von Redaktion

Melbourne – In Australien ist eine Frau wegen der tödlichen Folgen der Zwangsverheiratung ihrer Tochter zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte der Victoria County Court in Melbourne mit. Der Ehemann hatte die junge Frau nur fünf Monate nach der Hochzeit ermordet und verbüßt dafür eine lebenslange Haftstrafe.

Die zuständige Richterin Fran Dalziel erklärte, dass die 48-jährige Angeklagte zwar den Tod ihrer Tochter betrauere, aber keinerlei Reue für ihr Vergehen an sich gezeigt habe. „Sie haben Ihre Macht als Mutter missbraucht, als die Person, mit der sie (die Tochter) lebte und die sie respektierte.“ Es handelt sich um das erste derartige Urteil in dem Land, seit Zwangsverheiratungen 2013 per Gesetz zur Straftat erklärt wurden. Die gebürtige Afghanin könnte nach Verbüßung ihrer Strafe auch in die Heimat abgeschoben werden. Dem Gericht zufolge hatte sie im Jahr 2019 ihre damals 20-jährige Tochter zu der Heirat gedrängt, nachdem deren erste Ehe geschieden worden war. Mit der arrangierten zweiten Ehe wollte sie den Ruf ihrer Familie wiederherstellen.

Die junge Frau soll mehrfach gesagt haben, dass sie den älteren Mann nicht heiraten und sich stattdessen auf ihr Studium konzentrieren wolle.

Artikel 2 von 10