Drei Männer stehen in Köln vor Gericht. © Albers/dpa
Köln – Vor fast vier Jahren wurde eine Autofahrerin auf der A3 von einer Betonplatte erschlagen – nun stehen drei Angeklagte deswegen vor dem Kölner Landgericht. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft war Pfusch am Bau die Ursache dafür, dass die sechs Tonnen schwere Platte im November 2020 von einer Lärmschutzwand abfiel und einen Kleinwagen traf. Die darin sitzende 66-Jährige kam ums Leben.
Laut Anklage sollen die Beschuldigten gewusst haben, dass die Platte nicht wie geplant montiert worden sei. Ein 62 Jahre alter Ingenieur der damals zuständigen Baufirma ist wegen Totschlags durch Unterlassen angeklagt. Er soll er dafür verantwortlich gewesen sein, dass improvisierte Haltewinkel angeschweißt wurden. Ein Gutachten, wonach die Befestigung der Platte weder tragfähig noch dauerhaft gewesen sei, soll er zurückgehalten haben.
Zwei jeweils 59 Jahre alten ehemaligen Mitarbeitern des Landesbetriebs Straßen. NRW wird fahrlässige Tötung durch Unterlassen vorgeworfen. Sie sollen besagtes Gutachten nicht eingefordert haben. Am ersten Prozesstag wiesen der Ingenieur und einer der Landesbetriebs-Mitarbeiter die Vorwürfe zurück. Der dritte Angeklagte machte von seinem Schweigerecht Gebrauch.