Bauten aus der Kaiserzeit reihen sich an Fachwerkhäuser: In Namibia fühlt man sich in der Stadt Swakopmund wie als wäre man daheim geblieben. Abends wird deutsches Bier vom Fass im Brauhaus ausgeschenkt, wo Schweinshaxen und Knödel serviert werden. Anderswo läuft im Fernsehen die „Tagesschau“ und eine Adler-Apotheke gibt es auch. Durch seine deutsche Kolonialgeschichte wurde die Stadt geprägt. Der dort ansässige Deutsche Kulturrat betreut rund 25 deutsche Vereine, etwa die Männergesangs- und Karnevalsvereine. Es gibt wohl keine andere Stadt, in der das deutsche Kolonialerbe noch derart allgegenwärtig ist – zum Nachteil der mehrheitlich schwarzen Bevölkerung, die die spürbare kulturelle Dominanz der ehemaligen Kolonialherren eher befremdlich finden. Die am Atlantik liegende Stadt wird auch schmunzelnd das „südlichste Nordseebad“ genannt. Von 67 000 Einwohnern haben circa 1200 deutsche Vorfahren. Der 76-jährige Raimar von Hase (Foto links) ist einer von ihnen.
PALITZA/DPA