Kopenhagen – Nach einer Reihe von Straftaten junger Schweden in Dänemark wollen die beiden skandinavischen Länder im Kampf gegen das enorme Gewaltpotenzial krimineller Gangs enger zusammenarbeiten. Unter anderem soll der Informationsaustausch zwischen den dänischen und schwedischen Behörden ausgeweitet werden und der Missbrauch digitaler Kanäle durch die Organisierte Kriminalität, über die unter anderem Kinder und Jugendliche rekrutiert würden, unterbunden werden. Das verkündeten die Justizminister Peter Hummelgaard und Gunnar Strömmer bei einem Treffen in Kopenhagen. Auch die Zusammenarbeit mit Drittländern werde gestärkt, um an Hintermänner der Gangs zu gelangen, die sich ins Ausland abgesetzt hätten.
Schweden hat seit Jahren ein gehöriges Problem mit der grassierenden Bandenkriminalität, die sich immer wieder in tödlichen Schüssen, vorsätzlich herbeigeführten Explosionen und anderer roher Gewalt äußert. Dabei rekrutieren die Gangs bereits seit Längerem verstärkt junge Teenager, die schwere Straftaten für sie verüben. Dieses Problem ist zuletzt nach Dänemark übergeschwappt, wo rivalisierende Gangs junge Schweden angeheuert haben, um in einem anhaltenden Bandenkonflikt Gewalttaten für sie zu begehen.
Nach Angaben des schwedischen Radiosenders P3 sitzen derzeit 17 Schweden wegen des Verdachts schwerer Gewaltverbrechen in Dänemark in Untersuchungshaft, darunter mehrere Teenager.