Osnabrück – Die Gewalt an Schulen in Deutschland steigt. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Sicherheitsbehörden der Bundesländer einen Anstieg der Gewaltdelikte an Schulen um 27 Prozent, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Donnerstag berichtete. Die 27 470 Fälle im Jahr 2023 umfassten leichte als auch schwere Körperverletzung. Den Angaben zufolge verzeichnete dabei das Bundesland Nordrhein-Westfalen die meisten Gewaltdelikte (4808 Fälle). Dahinter folge Baden-Württemberg mit fast 3000 erfassten Delikten, gefolgt von Niedersachsen (2850), Berlin (2721) und Bayern (2645).
Laut Zeitung war die Anzahl der Gewaltdelikte während 2020 und 2021 deutlich niedriger. Zu dieser Zeit seien Schulen in der Corona-Pandemie allerdings zeitweise geschlossen worden. Es zeige sich aber auch zum Vor-Corona-Jahr 2019 ein deutlicher Anstieg. Zahlen dazu lägen jedoch nicht vor.
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, forderte im Gespräch mit der Zeitung auch, dass sich eigens ausgewählte Personen an den jeweiligen Schulen explizit um den Bereich Sicherheit kümmern sollten. „Ich spreche nicht von klassischen Sicherheitsbeauftragten, die zweimal im Jahr einen Feueralarm organisieren“, sagte Düll. „Sicherheit umfasst Gewaltprävention, Anti-Aggressionsschulungen, Verkehrssicherheit und Krisenintervention.“ Kontrolle mit Metalldetektoren lehne er aber ab: „Wir sind keine Strafjustizzentren“, sagte der Verbandschef.