Brust-Operationen werden oft unterschätzt

von Redaktion

Viele Frauen bereuen die Entscheidung zum XL-Körbchen – auch wegen der Gesundheit

Elf Kilo hat Daniela Katzenberger verloren – doch jetzt passt ihre Oberweite nicht mehr. © Instagram/danielakatzenberger

München/Palma – Pamela Anderson hat es getan, Victoria Beckham und auch Kris Jenner – und jetzt auch Daniela Katzenberger. Die Kult-Blondine will ihre Silikonbrüste loswerden und aus der stattlichen Größe E nun doch ein hübsches C-Körbchen werden lassen.

Wie sie gegenüber der „Bild“-Zeitung erzählt, passen die großen Brüste nicht mehr zu ihrem Körper: „Ich finde, dass ich – mit meiner neuen, schlankeren Figur – mit den großen Brüsten aussehe wie falsch zusammengepuzzelt. Diese Riesen-Teile sehen auf meinem neuen Körper total deplatziert aus. Ich empfinde sie einfach nicht als mehr als schön. Nächstes Jahr kommen die Implantate raus!“ Katzenberger hat im Herbst 2023 ein hartes Sport- und Diätprogramm gestartet. Seither hat die 37-Jährige ganze elf Kilogramm verloren.

Doch so einfach, wie es klingt und medial oft dargestellt wird, ist ein solcher Eingriff nicht. Schon allein der einfache Eingriff birgt viele Risiken, wie das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte näher erklärt: „Viele Brustimplantateträgerinnen sind sich bei der Entscheidung zu diesem Eingriff der damit verbundenen möglichen Risiken und möglichen Folgen nicht ausreichend bewusst.“ So wüssten die wenigsten, dass Silikonimplantate nicht für die Ewigkeit gedacht sind. In der Regel sind sie auf zehn bis 15 Jahre ausgelegt, danach können erste Rupturen und Implantatdefekte auftreten, in Einzelfällen sogar früher – je nach Qualität des Produkts.

Auch eine sogenannte Kapselfibrose kann entstehen, eine Hülle aus Narbengewebe, die sich um das Implantat bildet. „Kommt es zu einer verstärkten Gewebebildung, kann sich die Kapsel verdicken und verengen“, warnt das Bundesamt. Die Folge: eine Quetschung der Implantate und schmerzhafte Verhärtung des Brustgewebes. Zu den schweren, wenn auch seltenen Folgen eines Brustimplantats gehören auch bösartige Tumore oder die Brustimplantatekrankheit, die mit einer Reihe von Symptomen einhergehen kann wie chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Konzentrationsstörungen, Taubheitsgefühle und Hautausschlag.

Wer nun wie der Reality-Star Katzenberger seine Brüste zuerst vergrößert hat (womöglich sogar mehrfach) und sie im Nachhinein wieder verkleinern lassen will, steht noch vor einer ganz anderen Herausforderung: Denn so, wie es davor aussah, sieht es danach natürlich nicht mehr aus. Statt gestraffter Haut und vollem Busen leiden viele Patientinnen erst mal unter schlaffen Hautfetzen. Des Weiteren kann Asymmetrie auftreten oder sich ein Serom bilden, die Ansammlung von Flüssigkeit in einem Gewebehohlraum. Katzenberger ist sich dieser Risiken offenbar bewusst – zumal die zweifache Brustimplantation bei ihr die Sache noch komplizierter macht: „Gut möglich, dass wir die Implantate erst einmal ganz herausnehmen und meiner Haut ein paar Monate geben, um sich wieder zusammenzuziehen.“

Warum Frauen sich für einen solchen Schritt entscheiden, hat viele Gründe. Zu den häufigsten genannten Gründen gehörten Missempfindungen nach Einsetzen des Implantats oder Schmerzen und Unbehagen, die vor allem im Alter im Bereich des Rückens zunehmen. Oft werden solche Eingriffe aber auch gezwungenermaßen durchgeführt, da beim Einsetzen etwas schieflief oder es im Nachgang zu unerwarteten Komplikationen kam.

Im Falle von Frauen, die ihre Brüste zuerst vergrößern und im Nachgang wieder verkleinern lassen, kann es aufgrund des optisch anderen Körperbildes auch psychische Folgen mit sich bringen – angefangen von einem falschen Körpergefühl über Selbstwertprobleme bis hin zu einer Depression. Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte weist darauf hin, dass aufgrund dieser Tragweite jeglicher Eingriff gut überlegt sein will und sowohl die Risiken als auch künftige Entwicklungen zuvor mit einem Arzt abgesprochen und durchgespielt werden sollten.
LISA METZGER

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