Saniererungsbedarf auch bei Brücken in Bayern

von Redaktion

Die Isarbrücke über die B13 Lenggries muss auch dringend saniert werden. © Arndt Pröhl

Auch in Bayern dürfte der Sanierungsstau bei Brücken bei einer dreistelligen Millionensumme liegen. Allein für die Staatsstraßen geht das Verkehrsministerium in München von 80 Millionen Euro pro Jahr aus, die man in die 5458 Brücken in staatlicher Baulast stecken müsse, um sie zu erhalten. Abgefragt hat die Landtags-SPD die Daten zum Ende 2022. Richtig bitter sieht es in der Statistik für zwölf Brücken aus, die jeweils eine Zustandsnote von mindestens 3,5 haben. Ende 2022 waren das zum Beispiel die Isar-Brücke über die B13 in Lenggries, die fast 70 Jahre auf dem Buckel hat, und die Inn-Brücke der St 2091 bei Kraiburg, fast 60 Jahre alt. Von den gut 4700 Bahnbrücken in Bayern waren im Herbst 2021 gut 110 in miesem Zustand, dazu 23 Bundesstraßen- und 19 Autobahn-Brücken in Baulast des Bundes.

Dennoch: Trotz des Brückeneinsturzes in Dresden dürfen sich Verkehrsteilnehmer beim Überqueren von Brückenbauwerken bundesweit sicher fühlen – auch wenn viele Brücken sanierungsbedürftig sind. Jede Brücke muss alle sechs Jahre eine Hauptuntersuchung nach DIN 1076 durchlaufen. Diese erfolgt in der Regel bei laufendem Verkehr und umfasst die Überprüfung aller Bauteile. Drei Jahre danach erfolgt eine einfache Prüfung. Die Ergebnisse werden dokumentiert.

Im jüngsten Zustandsbericht erhielten knapp 2300 der rund 40 000 Brücken des Bundes die Bestnoten 1,0 bis 1,4. Lediglich etwa 200 Bauten wurden mit ungenügenden Noten zwischen 3,5 und 4,0 bewertet. Damit befindet sich der Großteil der Bundesbrücken in einem „guten“ oder „befriedigenden“ Zustand.

Insbesondere die Sperrung prominenter Autobahnbrücken hat in den vergangenen Jahren den Bund zum Handeln gezwungen. Für Schlagzeilen sorgte etwa die Autobahnbrücke Rahmede an der Sauerlandlinie, die wegen schwerer Schäden vollständig gesperrt werden musste und inzwischen gesprengt wurde. Geplant ist nun ein Neubau. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) verkündete im Frühjahr 2022 deshalb ein Maßnahmenpaket für eine schnellere Brückenmodernisierung. Von rund 28 000 Autobahnbrücken müssten demnach langfristig 8000 modernisiert werden. 4000 Bauwerke sollen bis 2032 instand gesetzt werden, die zweite Hälfte bis 2042.

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