Straßburg – Ein Jahr nach dem Verschwinden der Jugendlichen Lina im Elsass deutet in dem spektakulären Kriminalfall in der deutsch-französischen Grenzregion alles auf ein Verbrechen hin. Wie Staatsanwalt Alexandre Chevrier in Straßburg mitteilte, gehen die Fahnder nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass ein zufällig vorbeikommender Krimineller Lina zu sich ins Auto holte und später fesselte.
Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte. Die Fahnder ermittelten, dass sie gar nicht in den Zug stieg. Suchmaßnahmen, an denen auch Taucher beteiligt waren, blieben ergebnislos. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier der Fahnder gerieten. In diesem Sommer stellten Ermittler dann DNA-Spuren der Jugendlichen in einem in Baden-Württemberg zugelassenen Auto sicher. Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach der Sicherstellung des Wagens das Leben, ohne zu Lina befragt werden zu können. Das Schicksal der Jugendlichen sei somit nicht abschließend geklärt. Nach einem Jahr ohne Lebenszeichen gibt es aber kaum Hoffnung, sie noch lebend zu finden.