Kinshasa – Innerhalb einer Woche sind in Afrika fast 3000 neue Verdachtsfälle der Krankheit Mpox gemeldet worden, 374 davon wurden bestätigt. Außerdem seien 14 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit verzeichnet worden, sagte Jean Kaseya, Direktor der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC Africa, in seinem wöchentlichen Briefing. Seit Beginn des Jahres seien mehr als 29 000 Erkrankungen und 738 Todesfälle in 15 Staaten erfasst worden.
„Mpox in Afrika ist nicht unter Kontrolle“, sagte Kaseya angesichts der steigenden Zahlen. Die Lücke zwischen Verdachtsfällen und bestätigten Fällen beruht auf unzureichenden Test- und Laborkapazitäten. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023 gebe es etwa 180 Prozent mehr Krankheits- und 39 Prozent mehr Todesfälle.
Mit der Zusage und ersten Lieferungen von Impfstoffen ist zwar die Hoffnung gestiegen, die Virusinfektion besser bekämpfen zu können. Bisher ist allerdings erst in Ruanda eine Impfkampagne gestartet worden. Rund 500 Menschen hätten eine Impfung erhaltens. Allerdings ist Ruanda keines der am schwersten betroffenen Länder. Wesentlich kritischer ist die Situation in der Demokratischen Republik Kongo und Burundi – beides Nachbarländer von Ruanda. Auf einen Impfplan der Demokratischen Republik Kongo werde noch gewartet, sagte Kaseya.
Zu den Herausforderungen des zweitgrößten Landes in Afrika gehört die schlechte Infrastruktur. Viele Orte sind über Straßen nur schwer zu erreichen, auch die Einhaltung einer Kühlkette für Impfstoffe kann schwierig werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mitte August wegen der Mpox-Ausbrüche in Afrika die höchste Alarmstufe ausgerufen.