Palermo – Nach dem Untergang der Luxusjacht „Bayesian“ vor Sizilien mit sieben Todesopfern fordert die italienische Herstellerfirma des Schiffs nach einem Medienbericht jetzt mehr als 200 Millionen Euro Entschädigung. Die Klage richtet sich auch gegen die Witwe des ertrunkenen britischen Milliardärs Mike Lynch, Angela Bacares, wie die Tageszeitung „Giornale di Sicilia“ berichtet.
Begründet wird die Forderung über insgesamt 222 Millionen Euro von der Werft Sea Group damit, dass ihr durch die Auswahl einer ungeeigneten Besatzung und deren Handeln ein schwerer Imageschaden entstanden sei. Die als „unsinkbar“ deklarierte Jacht war Mitte August während eines Unwetters untergegangen. Die genauen Umstände sind noch unklar. Dabei kamen sieben Menschen ums Leben, auch Lynchs 18-jährige Tochter und vier Gäste des schwerreichen Software-Unternehmers.
Die Besatzung konnte sich bis auf den Schiffskoch retten. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän der „Bayesian“, einen Neuseeländer mit großer Erfahrung, sowie zwei weitere Mitglieder der Besatzung. Bei den Ermittlungen geht es aber auch um die Frage, ob die Herstellerfirma eine Schuld trägt.