Schon lange gute Freunde: Clooney und Brad Pitt bei der Premiere von „Wolfs“. © Valerie Macon/AFP
Die neue Action-Komödie „Wolfs“ (ab dem 27. September auf Apple TV+) vereint zwei der größten Alpha-Tiere Hollywoods: George Clooney (63) und Brad Pitt (60). Die beiden Filmstars spielen professionelle Tatortreiniger, die sich in der New Yorker Unterwelt in die Quere kommen. Im Film spielen sie zwei echte Rivalen – doch im wahren Leben sind sie offenbar dicke Kumpels.
Sie haben zuletzt vor 16 Jahren zusammen gedreht. Was muss man Brad Pitt und George Clooney anbieten, damit beide Ja zu einem gemeinsamen Film sagen?
Brad Pitt: In diesem Fall haben wir beide die erste Drehbuchfassung gelesen und gesagt ‚Fantastisch“. Wir wussten auch sofort, wer welche Rolle spielen sollte – ohne dass man uns das vorher gesagt hat. So etwas passiert normalerweise nie, dass dir jemand eine Filmidee vorlegt und du bist sofort davon begeistert.
George Clooney: In meinem Fall war der Grund, um ehrlich zu sein, kaltes Cash! Sie haben mir einfach genug Kohle geboten.
Pitt: Und du durftest mir vor der Kamera ins Gesicht schlagen!
Da stellt sich die Frage…
Clooney: …Wie ich es schaffe, auch von nah dran noch so gut auszusehen? (lacht).
…bevorzugen Sie eigentlich die Rolle des Produzenten oder des Schauspielers?
Clooney: Ich schätze mich glücklich, beides tun dürfen. (Schaut zu Pitt) Brad ist ja inzwischen auch schon 74 Jahre alt (Er ist 60, Anm. d. Red.) und er kann von Glück sagen, überhaupt noch Rollen in diesem Alter zu bekommen.
Pitt: Für mich kommt es auf dasselbe raus. Es ist unsere Liebe für gute Geschichten, die uns treibt. Da ist es am Ende egal, ob wir die Story von vor oder hinter der Kamera für die Zuschauer erzählen.
In „Wolfs“ spielen Sie ein sehr ungleiches Paar, zwei echte Rivalen. Worin sind Sie sich im wahren Leben sehr ähnlich, worin liegen bei Ihnen die größten Unterschiede?
Clooney: Ich bin erst einmal viel jünger als er (worauf Pitt neben ihn laut lacht). Ok, man sieht es mir nicht an. Ehrlich, Brad und ich sind schon sehr lange dabei, wir haben den gleichen Rhythmus beim Schauspielen. Und die Rivalität zwischen uns mussten wir nicht üben (grinst).
Pitt: Es war wirklich sehr easy.
Warum läuft ein Film mit George Clooney und Brad Pitt in den Hauptrollen eigentlich nicht weltweit in den Kinos an?
Clooney: Das war eigentlich so geplant und wir haben deshalb sogar auf einen Großteil unserer Gage verzichtet. Weshalb dieses Wahnsinns-Gerücht über unsere Gagen (Insider sprachen von 35 Millionen Dollar) völlig daneben lag. Ich muss auch sagen, dass es schlecht für unsere Branche ist, wenn die Leute denken, dass solche Gehälter der Standard sind. Denn dann wird es in Zukunft unmöglich sein, Filme zu finanzieren.
Wenn Sie zurückschauen, haben es junge Schauspieler heute schwerer oder leichter, sich in Hollywood durchzusetzen?
Clooney: Auf jeden Fall gibt es dank der Streaming-Sender heute viel mehr Arbeit für Schauspieler. Als ich angefangen habe, gab es 40 TV-Shows, heute sind es über 700. Einfach crazy.
Sie sind also ein Freund des Streaming-Zeitalters?
Clooney: Streaming hat die Filmbranche revolutioniert. Wir brauchen Streaming-Sender wie Apple und Amazon, weil wir so eine größere Chance haben, unsere Projekte weltweit den Zuschauern präsentieren zu können. Natürlich müssen wir noch eine etwas bessere Balance zwischen dem alten Hollywood und der Streaming-Industrie schaffen. Aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.
Pitt: Wir werden natürlich immer große Kino-Premieren romantischer finden, keine Frage. Aber ich stimme George zu, die Streaming-Sender geben uns mehr Chancen, unsere Projekte durchziehen zu können.